Trockenfutter

Trockenfutter ist  vor allem deshalb so populär, weil es sehr leicht zu füttern ist. Einfach das Futter in der gewünschten Menge portionieren und in den Napf füllen. Fertig. Doch bei der Auswahl des besten Trockenfutters tun sich Hundehalter schwer. Das Angebot der Fertigfutter Sorten ist unüberschaubar geworden und längst wird nicht mehr jedem Trockenfutter Test Glauben geschenkt. Daher möchten wir mit einem kritischen Blick auf die Vorteile und Nachteile eingehen und einige bekannte Trockenfutter Varianten vorstellen.

Vorteile von Trockenfutter

Der größte Vorteil von Trockenfutter ist sicherlich der einfache Umgang. Trockenfutter muss nicht mehr zubereitet werden und ist direkt verzehrfertig.

Auch die Beschaffung ist denkbar einfach, denn man erhält eine sehr große Auswahl im stationären Handel und im Internet sowieso. Jüngst haben auch Supermärkte und Discounter Trockenfutter für Hunde für sich entdeckt und ihre Regale mit Herstellern und Eigenmarken gefüllt.

Darüber hinaus ist die Auswahl an verschiedenen Geschmacksrichtungen grenzenlos. Zwar kann man seinen Hund nicht wirklich fragen, was nun gut schmeckt – aber man kann sehr wohl beobachten, wie der eigene Hund Trockenfutter isst. Das Futter ist für jede Hunderasse, jedes Hunde-Alter und jede Lebenssituation verfügbar.

Ebenfalls praktisch für Hundehalter die gerne verreisen. Trockenfutter kann einfach transportiert werden. Im Gegensatz zu BARF Futter, welches nur gekühlt und gefroren mit in den Urlaub genommen werden kann, genügt es hier, das Futter zu portionieren und ordentlich zu verpacken. Im Zweifel gibt es nahezu in jedem Urlaubsort auch eine Anlaufstelle, bei der man seine Trockenfutter Ration auch nachkaufen kann.

Trockenfutter besitzt auch gesundheitliche Aspekte. Aufgrund seiner harten Beschaffenheit werden Hunde zum Kauen angeregt. Dadurch wird ein Schlingen der Mahlzeit verhindert. Ein positiver Nebeneffekt stellt sich ebenfalls ein. Durch das Kauen der harten Briketts werden die Zähne mechanisch gereinigt. So entsteht Abrieb bzw. guter Schutz vor Zahnstein und Karies.

Im Gegensatz zu Nassfutter ist der Wasseranteil weitaus geringer (ca. 10%), was das Futter ggf. wertiger erscheinen lässt. Dafür ist der Anteil von pflanzlichem Eiweiß höher als bei handelüblichem Nassfutter.

Zu guter Letzt ist es weitestgehend geruchsneutral. Die Barfer werden wissen, was gemeint ist. Und insbesondere bei der Erwärmung von BARF durch Kochen oder Anbraten wünscht man sich gerne eine zweite Dunstabzugshaube.

Nachteile von Trockenfutter

Trotz zahlreicher Vorteile stellen sich auch Nachteile bei der Gabe von Trockenfutter ein. Allerdings unterscheidet man vorab extrudiertes und kaltgepresstes Hundefutter. Das kaltgepresste Futter hat einen sehr geringen Stärkeaufschluss, welcher zu Verdauungsproblemen führen kann. Ein weiterer Nachteil besteht bei kaltgepresstem Futter durch die niedrigen Verarbeitungstemperaturen von ca. 50-80 Grad. Bei diesen Temperaturen können Keime nämlich nicht vollständig abgetötet werden.

Herstellung von Trockenfutter – Zwei Verfahren

Für die Herstellung kommen üblicherweise nur zwei Verfahrensweisen in Betracht. Man unterscheidet deshalb kaltgepresstes und extrudiertes Futter nochmals, wobei die Ergebnisse jeweils Trockenfutter sind. Wie immer im Leben hat jede Verfahrensweise auch zwei Seiten.

Kaltgepresstes Hundefutter

Kaltgepresstes Hundefutter wird bei Temperaturen um 50 – 80 Grad hergestellt. Im sogenannten Pelletierverfahren werden die Zutaten zuerst getrocknet und dann gemahlen. In der Pelletierpresse werden sie dann durch eine Art Trommel gepresst, wodurch das Futter auch seine Form erhält. Kaltgepresstes Hundefutter schont die enthaltenen Vitamine, da diese im Verarbeitungsprozess nicht so hoch erhitzt werden.

Allerdings entsteht hier bei klassischen Pelletiermaschinen durch die Reibung massiver Gegendruck der die Bestandteile ebenfalls stark erwärmt. Besonders hervorzuheben und sicherlich einer der Technologieführer ist hier der Hersteller Markus Mühle aus dem Westerwald. Nach eigenen Angaben ist das Verfahren bei Markus Mühle soweit optimiert und durch ein Kühlsystem unterstützt, dass das kaltgepresste Futter nicht über 40 Grad erwärmt wird.

Extrudiertes Hundefutter

Futter, welches nach dem Extrusion-Verfahren hergestellt würde ich als das moderne Trockenfutter bezeichnen. Beim Extrudieren durch Wasserdampf sorgen die hohen Temperaturen dafür, dass der Aufschlussgrad der Zutaten steigt. Dadurch werden die Zutaten für den Organismus des Hundes besser verdaulich.

Durch den Extruder werden die Zutaten solange mit Wasserdampf erhitzt, dass ein Brei bzw. ein Teig entsteht. Dieser wird im Anschluss mit hohem Druck gepresst und mit Warmluft getrocknet. Durch die hohen Temperaturen werden Keime abgetötet, jedoch verringert sich auch der Vitamingehalt.

Conclusio

Ob es wirklich DAS Verfahren gibt, bleibt offen. Hundebesitzern sei empfohlen, unbedingt einen Blick in die Zutatenliste und die Zusammensetzung zu werfen. Schlechte Zutaten werden, egal in welchem Verfahren, dadurch nämlich nicht besser. Trockenfutter mit hohem Fleischanteil und Trockenfutter ohne Getreide wären zwei Eckpfeiler, an denen man sich orientieren kann.

Trockenfutter Test

Der letzte Trockenfutter Test von Stiftung Warentest stammt aus Juni 2016. Siebenmal hat Stiftung Warentest die Note 1 vergeben. Im Rahmen dieses Tests Die ausgezeichneten Produkte sind u.a.:

  • Sancho Aktiv Mix
  • K-Classic High Premium Adult
  • Pedigree Vital Protection Adult
  • Markus Mühle

Das Ergebnis des Trockenfutter Tests 2016 war durchaus überraschend. Denn das preiswerteste Futter (mit ca. 19 Cent / Tagesration) wurde zum Testsieger gekürt. Das teuerste Futter hingegen beinhaltete viel zu viel Acrylamid. Festzuhalten bleibt an dieser Stelle, dass es nicht zwangläufig die teuren Marken sein müssen. Auch preiswertes Trockenfutter für Hunde vom Discounter kann qualitativ mithalten. Ob es dem eigenen Hund bekömmlich schmeckt, muss jedoch jeder für sich selbst herausfinden.

Zusammenfassung

Nur weil man sich gegen Nassfutter oder gegen BARF entscheidet ist man kein schlechter Hundehalter. Trockenfutter ist weitaus besser als sein Ruf, auch wenn es Hundehalter oftmals in zwei Lager spaltet. Wer seriös mit dem Thema umgeht beschäftigt sich zuerst mit den Inhalten des Futters und im weiteren Verlauf auch mit dem Herstellungsverfahren. Dass auch Discounter gutes Futter anbieten hat Stiftung Warentest im Hundefutter Test 2016 herausgefunden. Hundemagazin.net wünscht allseits guten Appetit.