Eurasier

Eurasier - die alte Hunderasse

Allgemeines

Der Eurasier ist ein sehr hübscher und ausdrucksstarker spitzartiger Hund nordischen Typs. Die Rasse gibt es erst seit etwa 50 Jahren und sie ist damit Deutschlands jüngste Hunderasse.

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Geschichte & Herkunft

Wenn man so will, ist sie eine Hunderasse wie vom Reißbrett. Das Ziel der Züchtung einer neuen Rasse bestand darin, Hunde zu erhalten, die zugleich gesund, freundlich, natürlich aber auch robust sein, dabei eine enge Familienbildung und zugleich Fremden gegenüber eine ausreichende Distanz haben sollten. Im Jahr 1960 begann der deutsche Hundezüchter Julius Wipfel mit mehreren Gleichgesinnten eine neue Hunderasse zu erschaffen, indem er den Wolfsspitz mit dem Chow Chow kreuzte. Dabei erstand zuerst die Rasse Wolfs-Chow. Jahre später wurde auch noch der Samojede eingekreuzt und die so entstandene neue Hunderasse, weil sie aus einer chinesischen, einer russischen und einer deutschen Hunderasse entstand, Eurasier genannt. Sie wurde 1973 international anerkannt. Heute gibt es Zuchtverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Zahlen, Daten & Fakten

  • Herkunftsland: Deutschland
  • Lebenserwartung: 12 – 14 Jahre
  • Gewicht Rüden: 23 – 32  kg
  • Gewicht  Hündin: 18 – 26 kg
  • Rüden:  52 – 60 cm
  • Hündinnen:  48 – 56 cm

Verwendung

Das Hauptziel der Züchtung der Rasse Eurasier, der ruhige, freundliche, dabei aber selbstbewusste und absolut familientaugliche Hund, wurde erreicht. Der Eurasier ist wirklich ein toller Familienhund und Begleithund.

Klassifikation, Zuchtstandard & Rasse Standard

  • FCI-Standard Nr. 291
  • FCI Gruppe 5:  Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
  • Ohne Arbeitsprüfung

Der Charakter & das Wesen

Eurasier Wesen und Charakter

Vom Wesen her ist der Eurasier sehr ruhig, feinfühlig und anhänglich. Er zeigt keinerlei Aggressivität und hat eine hohe Reizschwelle. Alle drei in ihm vereinten Hunderassen haben einen Teil ihrer besten Charaktereigenschaften beigesteuert. Vom Chow Chow hat der Eurasier seine fast stoische Ruhe und Gelassenheit, vom Wolfsspitz die Intelligenz und Aufmerksamkeit und vom Samojeden die Robustheit, die Aufgeschlossenheit und das ruhige freundliche Wesen. Das auffälligste Merkmal eines Eurasiers scheint seine Unauffälligkeit zu sein. Wer mit so einem Hund unterwegs ist, erlebt es häufig, dass er zum Beispiel beim Verlassen eines Restaurants verblüfft angesprochen wird: “Ach, Sie haben ja einen Hund bei sich, das haben wir überhaupt nicht bemerkt! Ist der aber brav!”

Im Umgang mit Familie & Kindern

Der Eurasier ist der geborene Familienhund und sein „Menschen-Rudel bedeutet ihm alles. Er passt sich an alle häuslichen Bedingungen und Gepflogenheiten mühelos an, hat immer gute Laune und die Ruhe weg. Hoch sensibel und feinfühlig registriert er die Stimmungen seiner Menschen und passt sich ihnen an. Kinder liebt der Eurasier über alles, Besucher auch und und Herrchen und Frauchen sowieso.

Er ist neugierig und immer bereit, Unbekanntes gründlich zu erkunden, zeigt keine Schüchternheit, Ängstlichkeit und erst recht keine Aggression. Der gut erzogene Eurasier fährt ohne Probleme im Auto oder im Zug mit, sitzt im Restaurant mustergültig ruhig neben dem Stuhl oder unterm Tisch und ist zu Hause reinlich wie eine Katze. Selbst die meisten Welpen sind schon stubenrein, bevor sie in ihr neues Zuhause kommen. Zwingerhunde sind Eurasier auf gar keinen Fall, sie brauchen Familienanschluss und sehr viel menschliche Zuwendung, um nicht zu verkümmern.

Im Umgang mit Fremden

Fremden gegenüber sind die allermeisten Eurasier freundlich aber nicht überschwänglich. Sie finden sie zwar fast immer nett, aber behelligen sie weder mit Annäherungsversuchen noch mit Gebell. Trotzdem sind sie gute Wachhunde, die auch melden, wenn ihnen etwas nicht geheuer vorkommt. Dabei sind sie aber keine Kläffer, ein kurzes Anschlagen reicht ihnen schon.

Im Umgang mit anderen Hunden und Haustieren

Anderen Hunden gegenüber benehmen sich Eurasier im allgemeinen auch mustergültig. Sie begegnen ihnen freundlich distanziert und weichen bei Pöbeleien der Gegenseite ganz einfach aus. Das gleiche gilt auch für andere Haustiere. Auch sie werden als Rudelmitglieder betrachtet und sind nie in Gefahr, verletzt oder gar getötet zu werden.

Bewegungsdrang

Eurasier brauchen schon einiges an Bewegung. Sie lieben lange Spaziergänge aber auch das Joggen, am Rad laufen oder Agility machen ihnen Spaß und viele von ihnen gehen auch sehr gerne ins Wasser. Mit eintönigen Wiederholungsspielen, Stöckchen oder Ball holen etc. kann man seinen Eurasier aber kaum begeistern. Das ist ihm auf Dauer alles zu langweilig. Tricks und Kunststücke aller Art kann man einem Eurasier leicht beibringen, aber nur, wenn er das auch selbst will. Ein wenig stur kann diese Rasse nämlich auch sein und zwingen lässt sich der Eurasier auch nicht. Er wird allerdings dann nicht renitent sondern “streikt” einfach und verweigert die Mitarbeit. Wenn er auch bei vielen Hundesportarten machen kann, zu großer Meisterschaft wird es diese Hunderasse nur ganz selten bringen. Eine besondere Eleganz der Bewegungen zeichnet den Eurasier nicht aus.

Der Jagdtrieb

Jagdtrieb haben die allermeisten Eurasier nicht, obwohl auch sie mal nach einer Maus buddeln oder einem Wildkaninchen folgen. Sie sind aber in der Regel sehr gut abrufbar und können dann natürlich in dafür günstigem Gelände auch abgeleint werden.

Optik und Fell

Der Eurasier ist ein mittelgroßer und kompakter Hund von spitzartigem Typ. Rüden der Rasse werden durchschnittlich um die 30 Kilogramm schwer und erreichen eine Schulterhöhe von etwa 60 cm. Das Fell ist dicht, wollig und mittellang, auch die Unterwolle ist sehr dicht. Der Eurasier hat einen keilförmigen Schädel und spitze dreieckige Stehohren. Die buschige Rute wird über dem Rücken oder seitlich gerollt getragen. An Fellfarben kommen beim Eurasier fast das ganze Farbspektrum und auch verschiedenste Farbkombinationen vor. Ausgenommen sind beim Rassestandard nur reinweiß und leberfarbig. Häufig hat der Eurasier bläuliche Lefzen und eine blau gefärbte Zunge. Sie ist ein Erbteil des Chow Chow, dessen Gene im Eurasier stecken.

Pflege und Haltung

Das dichte grannenhaarige Fell des Eurasiers muss natürlich gebürstet und auch ausgekämmt werden. Es filzt sonst leicht, ganz besonders an den Beinen und unterm Bauch. Außerdem fördert das Bürsten die Blutzirkulation der Haut, lüftet das dichte Fell und entfernt natürlich auch lose Haare, Schmutz und Staub. Gerade währende des Fellwechsels ist tägliches Bürsten wichtig, will man nicht sehr viele Hundehaare im Haus haben. Scheren oder trimmen muss man den Eurasier nicht, Baden nur, wenn er sich in etwas Ekligem gewälzt hat. Am besten gewöhnt man schon den Welpen an regelmäßiges Bürsten und Kämmen und verbindet die Prozedur immer mit einer kleinen Belohnung. So ist dann auch das erwachsene Tier bei der Fellpflege völlig stressfrei. Gepflegte Eurasier haben ein auffällig schönes und glänzendes Fell, dem man die aufgewendete Mühe ansieht.

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Eurasier Erziehung

Der Eurasier ist relativ leicht erziehbar und hat eine starke Familienbindung. Als ausgesprochener Rudelhund braucht er aber trotzdem eine feste Rudelordnung. Hat er die nicht, versucht vor allem der Eurasier-Rüde immer mal wieder, seine Stellung zu verbessern und kann dann widerspenstig werden. Das ist besonders dann der Fall, wenn andere Hunde im Haushalt sind, mit denen es dann manchmal zu Rangeleien kommt, die aber trotzdem immer harmlos sind und nicht zu ernsten Verletzungen führen. Trotzdem muss man als Hundehalter hier sofort eingreifen und Streitereien von Anfang an unterbinden. Im allgemeinen braucht der sehr sensible Hund viel Lob, Streicheleinheiten und positive Verstärkung. Übermäßige Strenge und Drill bringen wenig.

Anfälligkeiten & häufige Krankheiten

Rassetypische Erkrankungen sind beim Eurasier bisher noch nicht bekannt. Allerdings tritt wie bei allen größeren Hunderassen die Hüft-und Kniegelenks-Dysplasie häufiger auf als bei kleineren Hunden. Auch unter Schildrüsenerkrankungen leiden sie etwas häufiger. Allgemein ist der Eurasier aber ein recht gesunder und auch langlebiger Hund. Die durchschnittliche Lebenszeit liegt zwischen 12 und 14 Jahren, aber auch 16 Jahre alte Tiere sind keine Ausnahme.

Video & weitere Bilder

Zusammenfassung

Komprimiertes Wissen
  • Junge, friedliche Hunderasse
  • Familienhund
  • Mittelgroß
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Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?