Tibet Terrier

Der Tibet Terrier ist ein wachsamer und mittelgroßer Hund. Kurios: Es handelt sich eigentlich nicht um einen Terrier sondern um einen waschechten Hütehund, der in seiner Heimat auf 4.500 Meter Höhe Rinder- und Viehherden zu bewachen. Bei uns in Deutschland gilt er als treuer und liebevoller Familienhund.

Rasse:Tibet Terrier (Tibet Apso)
Herkunft:Tibet
Lebenserwartung:12 – 15 Jahre
Verwendung:Wachhund, Haushund
Fell:langes, dichtes Fell
Farben:Schwarz, Weiß, Piebald, Stromung, Dreifarbig, Golden, Grau
Größe:35 – 41 cm
Gewicht:8 – 14 Kg
FCI-Gruppe:Gruppe 9, Sektion 5: Tibetanische Hunderassen – FCI-Nr. 209

Geschichte und Herkunft des Tibet Terrier

Tibet - Herkunftsland des Tibet Terriers
Tibet – Das Herkunfsland des Tibet Terriers

Der Tibet Terrier stammt, wie der Name es bereits erahnen lässt, aus Tibet in Zentralasien. Direkt am Himalalya gelegen sahen sich die Hunde seit Anbeginn einem rauen Klima in 4.500 Höhenmetern ausgesetzt. Gemeinsam mit seinem großen Bruder, dem Tibetmastiff (Do-Khyi) hütete er die Viehherden seiner Besitzer. Seine Aufgabe bestand darin, das Vieh zu bewachen und ggf. einzelne Rinder wieder zurück zur Herde zu treiben. Der Do-Khyi hingegen sorgte für den Schutz und hielt Fremde und Wild effektiv von der Herde ab.

Um 1920 herum wurden die ersten Tibet Terrier nach England. Elf Jahre später, im Jahre 1931, erkannte der englische Kennel Club die Rasse an und hält bis heute das Patronat auf die Einhaltung des Rassestandards. Die ersten beiden Hunde in Europa galten als Geschenk für eine englische Ärztin. Zur damaligen Zeit wurden Arbeitshunde nämlich selten verkauft. Insbesondere dem Tibet Terrier wurde nachgesagt, dass er Glück bringt und daher nur in ganz besonderen Fällen verschenkt wurde.

Bis heute bleibt fraglich, wieso im Rasse Standard Tibet Terrier statt der eigentlichen Bezeichnung Tibet Apso eingetragen wurde.

Weitere Hunderassen aus Tibet:

Neben dem Tibet Terrier stammen drei weitere Hunderassen aus dem rauen Gebirgsland Tibet.

Wesen und Charakter

tibet terrier charakter

Heute ist der Tibet Terrier ein vorzüglicher Familienhund. Allerdings bedarf es einer konsequenten Erziehung, damit der Hund sich nicht zum Chef des Rudels entwickelt. Sein ausgeprägter Dickkopf kommt nämlich schnell durch, wenn man ihn denn lässt.

Aufgrund seiner Vergangenheit als Gebrauchshund empfiehlt sich neben dem Besuch einer Hundeschule auch ein gemeinsames Hobby um dem Tibet Terrier eine Aufgabe zu geben. Ob Agiltity, Fährtensuche,  oder Obedience ist einerlei. Tibet Terrier sind aufgeweckt, neugierig, temperamentvoll und sportlich. Sie lieben hügeliges und gebirgiges Gelände und Schnee. Wasser hingegen lässt den Tibet Terrier weitestgehend kalt.

Darüber hinaus beschützen sie ihre Familie und das eigene Heim. Ein enger Kontakt zu den Familienmitgliedern ist ihm wichtig, daher wird von Zwingerhaltung dringend abgeraten. So sehr er seine Familie liebt, desto zurückhaltender ist er bei allem, was ihm Fremd ist. Bei Gefahr kann er bedrohlich tief knurren und bellen, beim Spielen ist sein Bellen jedoch hell und freundlich.

Optik und Fell

tibet terrier fell

Der mittelgroße Tibet Terrier erreicht eine Schulterhöhe von gut 41 cm. Sein Gewicht liegt bei ca. 8 – 14 Kilo. Hündinnen erreichen die Maximalwerte eher selten und bewegen sich im unteren Bereich der Angaben. Sein Körperbau ist kompakt und quadratisch. Der Kopf ist mittelgroß und besitzt einen ausgeprägten Stopp. Der schwarze Nasenspiegel ist ebenfalls typisch für den Tibet Apso. Genauso seine runden Augen. Die Ohren hängen herab und sind mittelgroß.

Den Tibet Terrier findet man in unterschiedlichsten Farbausprägungen. Sowohl reinweiße, schwarze, schwarz-weiße, gold, grau und cremefarbene Fellfarben sowie dreifarbige Zusammensetzungen erfüllen noch den Rassestandard. Lediglich leberbraune und schokobraune Tiere zählen nicht zum Rassestandard hinzu. Welpen des Tibet Terriers können ihr Fell durchaus noch stark verändern, so dass man erst im Verlauf der Zeit genau weiß, welche Farbe der eigene Hund überhaupt erhält.

Aufgrund der klimatisch rauen Bedingungen in seinem Heimatland besitzt der Tibet Terrier ein sehr dichtes, doppeltes Haarkleid. Das Haarkleid besteht aus feiner Unterwolle und langem Deckhaar. Nur die langen Augenbrauen des Hundes verhindern, dass das lange Haar sich über die Augen legt.

Pflege

Das Fell des Tibet Terriers benötigt eine regelmäßige Pflege. Im Idealfall sollte jedoch nur gebürstet und nicht geschoren werden. Denn mit der Zeit geht über das Zurückschneiden des Fells auch das wundervolle Haarkleid verloren. Schneidewerkzeuge (Trimmer, Rasierer) sollten nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Ein Scheren des Fells ist problematisch und zerstört die Struktur des Fells. Hält man sich nicht daran wird das Deckhaar mit der Zeit durch die Unterwolle verdrängt. Gegen regelmäßiges Kämmen und Entfernen von abgestorbenen Haaren und Unterwolle ist nichts einzuwenden.

Gesundheit und häufige Krankheiten

Wie eingangs erwähnt, sind Tibet Terrier sehr robuste und widerstandsfähige Hunde. Im Zusammenhang mit dem Tibet Terrier werden folgende Krankheiten zumindest häufiger erwähnt.

  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Patellaluxation (ED)
  • Diabetes mellitus

Aufgrund genetischer Vorbelastung kann der Tibet Terrier an Diabetes mellitus erkranken. Durch spezielles Hundefutter kann man hier jedoch entgegenwirken.

Zusammenfassung

Der Tibet Terrier, der eigentlich ein Tibet Apso ist, ist ein aufgeweckter und robuster Familienhund. In den richtigen Händen und mit ausreichend Beschäftigung versorgt bekommt man ein liebevolles Familienmitglied mit starkem Charakter. Auch Anfänger können dem Tibet Terrier gerecht werden, wenn sie sich ausreichend mit den Bedürfnissen der Hunderasse vertraut machen.

Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?

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