Allgemeines zum Mastiff
Der Mastiff – Neben dem Fußball stammt auch der Old English Mastiff (so seine vollständige Bezeichnung) aus England. Ohne ihn würde es zahlreiche Rassen, wie die Deutsche Dogge, in ihrer heutigen Form vermutlich überhaupt nicht geben. Im Folgenden stellen wir den englischen Mastiff in Gänze vor um dazu beizutragen, dass uns diese wundervolle Rasse auch zukünftig erhalten bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeines zum Mastiff
- Geschichte & Herkunft
- Zahlen, Daten & Fakten
- Der Charakter & das Wesen des Mastiff
- Auflagen & Einreisebestimmungen
- Optik und Fell
- Pflege und Haltung
- Erziehung des Mastiff
- Anfälligkeiten & häufige Krankheiten
- Besonderheiten
- Häufige Fragen zum Mastiff
- Video & weitere Bilder
- Zusammenfassung
- Ansprechpartner (Verbände / Züchter)
- Mastiff in Not
Fotos folgen
Geschichte & Herkunft
Setzt man sich mit der Herkunft zahlreicher Hunderassen und ihren Vorfahren auseinander wird man feststellen dass viele der uns bekannten großen Hunderassen den Mastiff als Vorfahren haben. Die Deutsche Dogge, der Boxer, der Bernhardiner, der Bullmastiff, der Neufundländer und der Tosa Inu sollen uns hier exemplarisch dienen. Doch warum ist das eigentlich so? Der Grund dafür ist schnell beschrieben. Mastiffs gehören zu den ältesten Hunderassen unserer Welt. Die genaue Herkunft lässt sich nicht exakt bestimmen, unterschiedliche Quellen führen unterschiedliche Herleitungen an. So können die Tibet Dogge bzw. der Tibet Mastiff genauso Pate gestanden haben wie der Molosser – die Hirtenhunde aus Epirus (Heute: Griechenland / Albanien). Auch für die Namensgebung existieren mindestens drei unterschiedliche Theorien.
- Das plattdeutsche “mast-teve” was soviel wie plumper Hund bedeutet
- das lateinische “mixtivus” was soviel wie Mischling bedeutet
- das lateinische “mastinus” was soviel wie zahm oder häuslich bedeutet
Erstmalig als getreuer Kriegshund trat der englische Mastiff im Jahre 1415 bei der Schlacht von Azincourt in Erscheinung. Der Überlieferung nach beschützten die Mastiffs ihr schwer verwundetes Herrchen Sir Percy Leigh vor den gegnerischen Reihen als dieser schwer verwundet auf dem Schlachtfeld lag. Percy Leigh verstarb dennoch und wurde samt seiner Hunde nach England übersetzt und die Familie 20 Jahre später mit der Nachzucht der Rasse begann.
Seine Zeit als Jagd- Kriegs und Wachhund war gekommen. Ob zur Bärenhatz, zum Kampf gegen Stiere oder Wildschweine – Unerschrocken stürzte sich die englische Dogge tapfer gegen jeden Gegner. Seine Stärke, seine Größe und seine Unerschrockenheit brachten ihm viel Ruhm unter dem englischen Adel. Laut Wikipedia begann die Reinzucht, wie wir sie heute kennen, je nach Quelle um 1820 oder um 1835. Es brauchte ein weiteres halbes Jahrhundert um den ersten Mastiff Club zu gründen.
Zahlen, Daten & Fakten
- Herkunftsland: England
- Lebenserwartung: 10 – 11 Jahre
- Gewicht Mastiff Rüden: 73 – 90 kg
- Gewicht Mastiff Hündin: 54 – 77 kg
- Höhe Rüden: 70 – 91 cm
- Höhe Hündinnen: 70 – 91 cm
- FCI Standard: 264
- FCI Rassebeschreibung
Zeitstrahl Highlights
- 1820 – 1835 beginnt die Reinzucht
- 1872 Gründung des ersten Mastiff Clubs zur Zucht
Verwendung
Heute wird die englische Dogge als Wachhund oder als Familienhund eingesetzt.
Klassifikation, Zuchtstandard & Rasse Standard
- Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer –Molossoide – Schweizer Sennenhunde
- Sektion 2: Molossoide
- 2.1 Doggenartige Hunde
- Ohne Arbeitsprüfung
Der Charakter & das Wesen des Mastiff
Von seinen beeindruckenden Ausmaßen darf man sich nicht täuschen lassen oder Rückschlüsse auf den Charakter des Mastiff ziehen. Denn inbesondere im Umgang mit seinem Rudel ist er sanft, geduldig und gelehrig. Schon fast typisch für die meisten Molosser ist seine hohe Reizschwelle, die besonders auch im Umgang mit kleinen Kindern Fehler verzeiht.
Er ist scharfsinnig und wachsam, ohne dabei penetrant zu wirken. Er beobachtet das Geschehen gerne aus der zweiten Reihe und lässt den Dingen ihren Lauf. Lieber wartet er ab und ist zurückhaltend. Unkundige legen ihm dies als Schwäche oder Schüchternheit aus, was seinem wahren Charakter aber nicht gerecht wird. Mastiffs sind ausgeglichene und ruhige Vertreter, denen Aggressivität völlig fremd ist. Dennoch tritt er als Beschützer sofort er, wenn er entschließt, dass eine Situation sein Handeln erforderlich macht.
Im Umgang mit Familie & Kindern
Pudelwohl fühlen sich Mastiffs, wenn sie Anschluss zu ihrer Familie haben und mittendrin sein dürfen. Trotz ihrer Fülle gehen sie insbesondere mit kleineren und leichteren Zweibeinern sorgsam um. Spielen ja, toben eher nein. Auch mit Kindern ist er mehr als nur verträglich, er liebt Kinder und sucht die Nähe von sich aus. Als Personenschützer für sein Rudel ist er zuverlässig und unnachgiebig.
Im Umgang mit Fremden
Der Mastiff ist kein Labrador. Er wird Besuch im Haus nicht von sich überzeugen wollen und seine Freundschaft sofort anbieten. Er hält sich vornehm zurück und beobachtet das Geschehen mit krauser Stirn lieber aus der Ferne. Seine Streicheleinheiten holt er sich lieber bei “seinen” Menschen ab. Das Desinteresse täuscht jedoch nicht über den wachsamen Charakter hinweg. Mit einem Auge ist er ständig dabei und beobachtet die Situation friedvoll aber genau aus der Ferne.
Im Umgang mit anderen Hunden
Ihre Majestät steht über den Dingen. So könnte man den Umgang mit anderen Hunden in einem Satz umschreiben. Von Grund auf legt der Mastiff ein hervorragendes Sozialverhalten an den Tag. Er macht den Eindruck, als das er sich seiner Stärke und ungeheuren Kraft gewiss ist und signalisiert dies auch gern nach außen. “Macht ihr mal” scheint er uns zu sagen. Natürlich schließt auch der Mastiff Freundschaften und kann mit anderen Hunden über die Wiese tollen – aber in der Regel zeigt er sich bedächtig und Verhalten.
Im Umgang mit anderen Haustieren
Hierüber liegen und leider noch keine näheren Informationen vor. Sorry! Recherche läuft.
Bewegungsdrang
Für die Hasenjagd empfiehlt sich der englische Mastiff ganz sicher nicht. Dennoch ist er ein ausdauernder Läufer der über Tag seinen Auslauf und Bewegung benötigt. Ein leichtes Joggen stellt ihn trotz seiner imposanten Ausmaße vor keine Probleme. Dennoch sollte das Tier bei der Bewegung nicht überfordert werden, denn durch den schweren Körperbau und das massige Gewicht kann zuviel Bewegung zu gesundheitlichen Einschränkungen führen.
Der Jagdtrieb
Ein Jagdtrieb ist nicht vorhanden.
Auflagen & Einreisebestimmungen
Leider steht auch der Mastiff auf der Rasseliste, wenn auch nur in einigen Bundesländern.
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin (unterscheidet nicht zwischen Liste 1 und 2)
- Brandenburg
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Einreisebestimmungen
- Liechtenstein
- Schweiz: in weiten Teilen
- Österreich: Wien, Vorarlberg
- Frankreich: Bestimmungen
- In der Schweiz teilweise als potentiell gefährlich eingestuft, im Kanton Genf ist die Haltung verboten
- Im österreichischen Voralberg ist die Haltung nur mit Genehmigung des Bürgermeisters erlaubt
Optik und Fell
Ein Mastiff ist nahezu unverkennbar. Mit seinem endlos breiten Brustkorb und seinem voluminösen Kopf braucht es keine zwei Blicke um ihn unter 100 anderen Rassen zu erkennen. Sein kurzhaariges Fell gibt es in den Farben apricot, fawn und brindel bzw. aprikosefarben, blond oder gestromt. Sein Fang, seine Nase und seine Ohren tragen eine schwarze Maske. Zuviel weißer Einschlag im Fell, an den Pfoten und der Brust wird im Rassestandard des Mastiff nicht toleriert.
Sein kurzhaariges Fell ist leicht zu pflegen. Ein regelmäßiges Bürsten ist in aller Regel ausreichend. Halter sollten aber in den Falten
Pflege und Haltung
Die englische Dogge ist ein Haushund und keinesfalls für die Zwingerhaltung geeignet. Hier würde das sensible Tier eingehen wie eine Primel. Optimal wird der Mastiff in einem Haus mit Garten gehalten. In einem umzäunten Grundstück mit diversen Sonnenplätzen und ausreichend Platz für Bewegung fühlt er sich am Wohlsten. Er genießt die Streifzüge durch sein Territorium und ausgedehnte Pausen in der Sonne.
Erziehung des Mastiff
Wer einen Mastiff besitzt, weiß um die Besonderheiten. Die Kommandos kommen zwar beim Hund an, es Bedarf jedoch einer gewissen Zeit und Konsequenz bis zur Ausführung. Das Gemüt entspricht hier einen “dicken, gemütlichen Bären” und ist nicht böse gemeint.
Es muss klar sein, dass ein Hund mit einem Kampfgewicht von 80 Kilogramm und mehr den meisten Hundehaltern körperlich schlichtweg überlegen ist. Daher ist eine konsequente Erziehung und Sozialisierung vom ersten Tage an das A und O für ein friedvolles Zusammenleben.
Ähnlich der Bordeaux Dogge lassen Mastiffs die erhaltenen Kommandos erstmal sacken und warten gemütlich ab, ob Herrchen oder Frauchen das Gesagte auch wirklich ernst meinen. Oftmals genügt ein zweiter Blick in Richtung Hund bis er sich seinem Schicksal fügt und das Kommando in aller Seelenruhe ausführt.
Anfälligkeiten & häufige Krankheiten
- HD
- Gelenkprobleme
- Ektropium
- Wolfskrallen
- Kreuzbandriss
Besonderheiten
- Der Mastiff Aicama Zorba La-Susa hat sich einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde gesichert. Er wurde am 26. September geboren und brachte im Alter von 8 Jahren ein Rekord Gewicht von 155,58 kg auf die Waage und sichert sich somit den Titel “Der schwerste Hund der Welt”.
- In vielen Ländern wie zum Beispiel den USA wird der Mastiff als Therapiehund erfolgreich eingesetzt. Auch in Deutschland findet man in -unseren Recherchen nach – vereinzelt in Pflegeeinrichtungen für Senioren.
Häufige Fragen zum Mastiff
Was wiegt ein Mastiff?
Da die Rasse eine der schwersten Hunderassen ist empfiehlt der Zuchtverband eine Obergrenze von 90 kg um etwaige Gesundheitsrisiken durch Überbelastung zu minimieren. Immer wieder gibt es Meldungen über Rüden, die ein Gewicht von über 115 Kilogramm auf die Waage bringen. Damit gehört er zu den schwersten Hunden der Welt. Der schwerste Mastiff und gleichzeitig der schwerste Hund der Welt wog 155,58 Kilogramm.
Video & weitere Bilder
Zusammenfassung
Wer einen Mastiff kaufen möchte bzw. mit dem Gedanken spielt, sich intensiver mit dieser wundervollen Rasse auseinander zu setzen, den erwartet ein erhabener, ruhiger und sensibler Gigant. Zukünftige Besitzer sollten jedoch ausreichend Platz, ein weitestgehend ebenerdiges Zuhause und genügend Kleingeld für Futter bereit halten. In Deutschland sieht man den Mastiff leider viel zu selten, obwohl der “gentle giant” viele positive und kaum negative Eigenschaften mit sich bringt.
Sehr schön beschrieben. Habe selbst einen 4jährigen Rüden- die absolute Schmusebacke und sehr gelehrig- nur das Gehorchen auf Befehle dauert- wie ein großer Dampfer beim Wenden- ist halt nen langer Weg von den Ohren bis in die Pfoten 🙂 Nicht zu vergessen- sie sind( leider für Besucher) absolute Schlabberbacken- solange nicht mindestens ein großer Schleimfaden auf der Hose ist wird keiner auf dem Grundstück in Ruhe gelassen- egal-ich liebe meinen sanften Riesen. PS: Habe mit meinen 1,90m/120 Kilo kein Problem ihn zu halten- die Tochter mit nicht mal der Hälfte “Kampfgewicht” gerät schon mal an ihre Grenzen wenn ihm das Generve der kleinen Kläffer reicht und er mal einen von einem dumpfen Wuff begleiteten Ausfallschritt macht.