Akita Inu

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Allgemeines

Der Akita Inu ist ein außergewöhnlich schöner Hund vom Typ Spitz. Er stammt aus Japan und hat Eigenschaften, die den meisten europäischen Hunderassen heute abgehen, Stolz, Selbstbewusstsein und eine große innere Unabhängigkeit. Das “Inu” in seinem Namen bedeutet schlicht Hund, während “Akita” Bezug zur Herkunft nimmt.

 

Rasse:Akita Inu
Herkunft:Japan
Lebenserwartung:10 – 15 Jahre
Verwendung:Familienhund, Begleithund
Fell:Kurzes, dichtes, hartes Haar
Farben:Stromung, Weiß, Rehfarbe, Rotsandfarben, Rot, Sesam, Pinto
Größe:61 – 71 cm ( Hündinnen: 61–64 cm, Rüden: 64–71 cm)
Gewicht:32 – 59 Kg (Hündinnen: 32–45 kg, Rüden: 45–59 kg)
FCI-Gruppe:Gruppe 5, Spitze und Hunde vom Ur-Typ, Sektion 5: Asiatische Spitze– FCI-Nr. 255

Geschichte & Herkunft des Akita Inu

Seinen Namen hat der Akita Inu von der auf der japanischen Insel Honshu liegenden Präfektur Akita und man nimmt an, dass es hier schon seit mindestens dem 2.Jahrhundert vor Christus Hunde gab, die der heutigen Rasse ähnlich waren. Der Ursprung der Rasse und ihre Entwicklungsschritte liegen völlig im Dunkeln. Man weiß nur, dass der Akita zur Kultur und Geschichte Japans einfach dazu gehört. Er ist seit 1931 ein offizielles “Kulturdenkmal” des Landes” und die Japaner sind sehr stolz darauf, die Heimat der außergewöhnlichen Hunde zu sein. Auf vielen Gemälden und mit Statuen wird der edle treue Hund gefeiert. Bis zum Jahr 1945 war es sogar verboten, Hunde dieser Rasse offiziell aus Japan auszuführen.

Verwendung

In alten Zeiten diente der damals noch etwas kleinere Akita Inu als Jagdhund. Der sehr mutige Hund wurde unter anderem zur Bären- und Schwarzwild-Jagd eingesetzt. Aber er eignete sich auch als Wachhund, zum Ziehen von Lasten und teilweise als Schlittenhund.

Auch bei Hundekämpfen wurde er eingesetzt und deshalb kreuzten manche ausländische Züchter im 19.Jahrhundert große, kräftige Hunderassen wie Tosa Inu und Mastiff ein, auch Deutsche Schäferhunde lieferten Genmaterial. Dadurch wurden die Akita größer und kräftiger, verloren aber etwas das Spitzartige. Es entstanden zwei Akita-Linien, die Akita Inu und die American Akita, die heute eine eigene Rasse sind.

Der Akita Inu wurde nach und nach durch Kreuzungen mit dem Kishu Inu und dem Chow Chow wieder auf die ursprüngliche Erscheinungsform zurückgezüchtet. Heute hat der Akita Inu als Jagdhund keine große Bedeutung mehr. Meist ist er Familienhund und Begleithund. Er ist aber auch ein ausgezeichneter Wachhund und eignet sich hervorragend als Lawinen-Suchhund und als Man-Trailer.

Klassifikation, Zuchtstandard & Rasse Standard

  • FCI Standard Nr. 255
  • Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
  • Ohne Arbeitsprüfung

Charakter und Wesen des Akita Inu

Der Aktia gehört zu den Spitz-artigen Hunden und sein Charakter entspricht dem aller Spitze. Sie sind mutige, selbstbewusste und unabhängige Hunde. Ihre Bindung an ihre unmittelbaren Bezugspersonen ist stark und ihre Treue legendär, aber sie sind nicht immer sehr gehorsam.

Verhalten mit Familie & Kindern

Ursprünglich war der Akita eher kein Familienhund, aber im Laufe der Jahre haben sich die die hier lebenden Hunde doch deutlich angepasst und es ist durchaus möglich, sie auch dann zu halten, wenn man Familie und Kinder hat. Allzu klein sollten diese aber nicht sein. Wichtig ist auch, dass der Akita seinen Platz im menschlichen Rudel genau kennt und auch immer wieder klar gemacht bekommt. Gerade Rüden kommen sonst gern mal auf die Idee, ihre Position verbessern und “Chef” werden zu wollen.

Besonders im jugendlichen Alter von einem bis zwei Jahren rüpelt der halbstarke Akita-Rüde gern einmal herum, versucht auch mal zu knurren und Zähne zu zeigen. Später legt sich das zum Glück etwas und ältere Akita sind meistens wesentlich gelassener und freundlicher. Daneben sind sie sehr gute Wachhunde und gehen mit ihren Menschen durch dick und dünn.

Ausgesprochene Schmusehunde findet man bei dieser Rasse aber nur sehr selten, obwohl sie so anhänglich sind. Fachleute sprechen hier von “großer Individualdistanz”.

Verhalten bei Fremden

Fremden Menschen gegenüber verhält sich der Akita bestenfalls gleichgültig, manchmal aber auch zickig. Seine Individualdistanz beträgt mitunter mehrere Meter. Damit ist der Radius gemeint, den Fremde nicht betreten sollten.  Das “will to please” , also das “gefallen wollen”, dass zum Wesen der meisten Hunde gehört, hat diese Rasse nicht.

Verhalten bei anderen Hunden und Haustieren

Auch fremde Hunde mag der Akita in der Regel nicht. Daher sollte man auch hier darauf achten, dass unbekannte Artgenossen die Individualdistanz nicht unterschreiten bzw. ein Kennenlernen langsam und begleitend einleiten. Spielt er als Welpe noch mit allen anderen Hunden, zeigt der erwachsene Hund deutlich, welche fremden Hunde er aus unerfindlichen Gründen mag und welche ihm lieber aus dem Weg gehen sollten.

Bei anderen Haustieren ist das ähnlich und ein “Katzenfreund” ist der Akita auch eher nicht. Natürlich kann es bei frühzeitiger Gewöhnung und Sozialisation auch miteinander harmonieren. Berücksichtigt man aber seinen Charakter und behandelt seinen Akita Inu mit Liebe, Respekt und viel Konsequenz, wird er trotzdem ein ganz toller Begleiter und ein guter Familienhund. Hat man erst einmal den Zugang zu ihm gefunden, dann arbeitet er auch freiwillig mit, denn er ist ein sehr intelligenter und fähiger Hund. Druck und Härte machen ihn dagegen nur stur und manche sogar aggressiv.

Bewegungsdrang

Der Akita Inu ist ein Hund der gerne spazieren geht, trotzdem ist sein Bewegungsdrang nicht übermäßig groß. Auch für Hundesport, besonders für Sportarten, die gleichmäßig gute Leistungen erfordern, ist er nicht geeignet. Sein Eigensinn führt dazu, dass er nur dann mitmacht, wenn er selbst Lust auf Bewegung hat. Er liegt auch sehr gerne nur im Garten oder Haus und döst vor sich hin.

Der Jagdtrieb

Weil die Akita Inu als Jagdhunde eingesetzt wurden, haben sie auch heute noch die Jagdleidenschaft in ihren Genen. Man kann 90 Prozent dieser Hunde deshalb nicht ableinen. Wittern sie eine interessante Spur, sind sie -wutsch-weg und kommen so schnell auch nicht zurück. Bei solchen Exemplaren hilft nur noch ein sicher eingezäuntes Gelände, ein eigener Garten oder der Ausflug mit Schleppleine. Es gibt aber durchaus auch manchen Akita ohne Interesse an Wild und an Spurensuche. Inwieweit sich der eigene Akita gefahrlos ableinen lässt, muss man selbst herausfinden.

Optik und Fell

Der Akita Inu ist ein großer, kräftiger, sehr muskulöser Hund und dabei sehr hübsch. Rüden werden bis zu 60 Kilogramm schwer und erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 71 cm. Der Kopf ist groß und rund mit breiter Stirn und einer sehr ausgeprägten Stirnfalte. Die dreieckigen kleinen Ohren stehen, die buschige Rute wird eingerollt auf dem Rücken getragen. Die Augen sind braun mit deutlich betonten schwarzen Lidrändern. Das Fell des Akita ist störrisch und hart, die Unterwolle dagegen weicher. Es gibt ihn in ganz verschiedenen Farben, rot-falb, grau-weiß, schwarz-weiß, sesam-weiß, reinweiß, mehrfarbig gescheckt und gestromt. Der sehr ähnlich aussehende American Akita ist noch etwas größer und wird deshalb auch als Great Japanese Dog bezeichnet.

Pflege und Haltung

Das schöne Fell des Akita braucht fast das ganze Jahr über nicht viel Pflege, gelegentliches Bürsten ist ausreichend und die Hunde genießen es auch sehr. Im Fell vorhandener Schmutz fällt fast von selbst heraus, die harten Haare sind praktisch selbstreinigend. Auch Baden ist nur dann erforderlich, wenn der Hund sich in etwas Ekligen gewälzt hat. Beim zweimal jährlichen Fellwechsel haart der Hund aber extrem und verliert praktisch die gesamte Unterwolle. In dieser Zeit muss er mehrmals täglich ausgebürstet werden und die überall herumliegenden Haare können zum Problem werden.

Erziehung des Akita Inu

Der Akita ist kein sehr leicht zu erziehender Hund und auch kein Anfängerhund. Man sollte schon Hunde-Erfahrung haben oder sich mit der Rasse auskennen, bevor man sich einen solchen Hund anschafft. Ist man trotzdem von einem der niedlichen Akita-Babys so begeistert, dass man unbedingt einen haben muss, dann ist ein Besuch der Hundeschule schon frühzeitig unerlässlich, will man später mit dem ausgewachsenen Hund gut zurecht kommen.

Anfälligkeiten & häufige Krankheiten

Eine bei den Akita Inu relativ häufig auftretende Erbkrankheit ist die Mykrozytose. Sie führt zu abnorm kleinen roten Blutkörperchen. Verschiedene asiatische Hunderassen wie der Chow Chow, der Shar Pei, der Shiba Inu und eben auch der Akita Inu sind für diese Krankheit prädestiniert, die vermutlich durch Eisenmangel und Kupfermangel ausgelöst wird. Allgemein ist die Rasse aber gesundheitlich sehr robust wenig anfällig für Krankheiten. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt immerhin bei 11 bis 15 Jahren.

Häufige Fragen

Was kostet ein Akita Inu Welpe beim Züchter?

Die Anschaffung eines Akita Inu kostet im Schnitt zwischen 1200 und 1400 Euro von einem anerkannten und seriösen Züchter.

Der Film: Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft

Zu einem der schönsten und sensibelsten Hundefilme unserer Zeit gehört sicherlich der Film “Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft” mit Richard Gere.

In der Hauptrolle spielt der Aktia Inu mit Namen Hachiko. Hachiko holte sein Herrchen jeden Tag vom Bahnhof Shibuya (in der Nähe von Tokio) ab. Als das Herrchen eines Tages nicht mehr wie gewohnt nach Hause kommt, reist Hachiko aus um von dort an jeden Tag zur selben Zeit am Bahnhof auf die Ankunft seines Herrchens zu warten. Wurde er anfangs noch als Störenfried behandelt, erkannten bald immer mehr Menschen, dass Hachiko und der Grund seiner ständigen Wiederkehr ein Zeugnis von bedingungsloser Treue und Liebe zeugten.

Die Geschichte von Hachiko beruht dabei auf einer wahren Begebenheit. Hachiko wurde 1923 geboren und wuchs bei einem Universitätsprofessor auf. Dieser starb 1925 während einer Vorlesung an Hirnbluten. Die Witwe zog aus Tokio fort und übergab Hachiko ihren Verwandten. Dort riss er jedoch aus, um bis zu seinem Tode im Jahre 1935 jeden Tag am Bahnhof auf die Ankunft seines Herrchens zu warten. Heute hat Akita Hachiko ein Denkmal in Form einer Bronze Statur errichtet bekommen.

Der Film “Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft” schafft es auf ruhige und sensible Weise, eine wahre Geschichte nachzuerzählen und kommt ohne Mainstream oder Hollywood Bombast aus.

Angebot
Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft
  • Joan Allen, Sarah Roemer, Robbie Collier Sublett (Schauspieler)
  • Lasse Hallström (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Unterschied zwischen Akita Inu und American Akita

Der zweite Weltkrieg hat die Rasse nahe an den Rand des Aussterbens gebracht. Die Restbestände ließen sich grob in zwei Linien unterteilen.

  • Einerseits ein etwas größerer und schmaler Hund, vom Fell eher schwarz oder gestromt, was vermutlich durch das Einkreuzen des Dt. Schäferhundes zurückzuführen ist.
  • Die andere Linie ähnelte weiterhin dem Ur-Typ des Akita und man war in Japan bemüht, die Rasse durch den Kishu Inu und den Chow Chow wieder zurück zur Ausgangsform zu züchten.

Die große Linie hatte das Interesse des US Militär geweckt und fand somit ihren Weg in die Vereinigten Staaten und legte den Grundstein für den American Akita. In Japan nicht als Rasse anerkannt, findet man den American Akita heute auch als eigenständige Rasse im FCI.

Zusammenfassung

Ein klassischer Familienhund ist die vorgestellte Rasse auf den ersten Blick nicht. Eine gewisse Dickköpfigkeit, ein Hang zu Dominanz und die Überprüfung aller Kommandos auf Sinnhaftigkeit lassen unruhige Halter oder Hundeanfänger durchaus verzweifeln. Wer das Wesen aber versteht und richtig mit den Eigenschaften umzugehen weiß, wird mit einem sehr loyalen und treuem Hund belohnt, der sich im Zweifel auch schützend vor die Familie stellt. Der Akita ist ein sehr ursprünglicher Hund und sollte keinesfalls aufgrund seiner auffallenden Optik ausgesucht werden.

Komprimiertes Wissen
  • Nur bedingt für Anfänger geeignet
  • Besitz einen eigenen Charakter
  • Der Winter ist ihm willkommener als der Sommer

Akita in Not

Gerät ein Akita Inu in Not liegt es nicht selten an der falschen Erwartungshaltung, die seine Besitzer an den Hund gestellt haben. Viel kuscheln soll er, lieb und verträglich mit allem und jedem sein und natürlich bedingungslos treu und vielleicht gehorsam mit dazu. Wer sich vorher jedoch mit der Rasse beschäftigt hat, weiß darum, dass man sich die Eigenschaften hart erarbeiten muss. Ein ebenfalls häufiger Abgabegrund liegt vor, wenn sich die familiäre Situation bedingt durch Orts- und Jobwechsel, der Geburt eines Kindes oder der Auflösung der Lebensgemeinschaft ändert.

Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?