Dogscooter sind Tretroller, die im Zughundesport eingesetzt werden. Dabei wird der Hund mit einer Zugleine über eine Antenne vor den Dog-Scooter gespannt. Die Sportart erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Zurecht. Denn hier stehen Spaß, Dynamik und der Sport mit Hund im Fokus. Es entwickelt sich in 2016 grade eine regelrechte Dog-Scooter Szene, so dass man mit der neuen Trendsportart auch in 2017 rechnen darf.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist DogScooter fahren so beliebt?
- Welche Hunde sind für Dogscooting geeignet?
- Aufbau des Dogscooter als Infografik
- Einen normalen Tretroller zum Dogscooting nutzen, ist das sinnvoll?
- Dogscooter oder Fahrrad – Was ist sinnvoller?
- Dog Scooting lernen
- Wichtige Ausrüstung und Zubehör
- Die besten Dogscooter
- Darauf solltest du beim Kauf achten
Warum ist DogScooter fahren so beliebt?
Dogscooter fahren ist einfach zu lernen und eine tolle Beschäftigung für Mensch und Hund. Selbst Sportmuffel kommen hier auf ihre Kosten und können ihren Hunden den verdienten Auslauf ermöglichen. Die verhältnismäßig geringere Verletzungsgefahr spricht ebenfalls fürs Dogscootern.
Der Einstieg in die Welt der DogScooter ist verhältnismäßig preiswert. Einfach Modelle sind neu bereits ab ca. 200 EUR erhältlich. Gebraucht bekommt man ebenfalls Geräte um 200 € die vorher einen weit höheren Neupreis aufwiesen. Neben dem preiswerten Start in dieses wunderbare Hobby bietet der Zughundesport besondere Reize für Mensch und Tier. Während die Hunde sich voll auspowern und auch geistig gefordert werden, kann man als Hundehalter statt eines klassischen Spaziergang endlich Action und Sport in der Natur genießen.
Viele Haushunde leiden heute an Unterforderung. Jahrhundertelang erfüllten viele Hunderassen einen Zweck bzw. sind einer Arbeit nachgegangenen. Das ist heute anders. Daher freuen sind viele Vierbeiner erfreut über die Abwechslung. Auch stellen viele Hundebesitzer erstaunt fest, dass das Laufen am Roller angenehm verläuft. Die Mensch-Hund Beziehung wird gefördert und bestärkt.
Menschen mit Knieproblemen haben oftmals Schwierigkeiten, Fahrrad zu fahren oder zu Joggen. Das Kickbike jedoch belastet die Knie weniger intensiv. Geht es bspw. beim Jogging bergab stehen die Knie unter Dauerbelastung. Beim Dogscooting / Kickbiken kann man sich und seinen Knien jedoch eine kleine Verschnaufpause gönnen. Dadurch ist der Sport weniger monoton.
Welche Hunde sind für Dogscooting geeignet?
Grundsätzlich kann das Dogscooting mit jedem lauffreudigen Hund ausgeübt werden. Allerdings gibt es Rassen oder Hundetypen die sich besser dafür eignen, denken wir bloß an die Nordischen Schlittenhunde, wie Husky oder Malamute. Die Hunde bringen selbstverständlich gänzlich andere Voraussetzungen als Dackel oder Malteser mit. Die Ursprünge der Sportart dürften ebenfalls im Norden liegen. Dort werden Schlittenhunde seit Jahrhunderten zum Ziehen von Lasten eingesetzt.
Ein mittelgroßer Hund jenseits der 20 Kilogramm und einem Alter, wo die Wachstumsphase abgeschlossen ist, bilden beste Grundvoraussetzungen. Als Richtwert kann hier ein Alter von 12-14 Monaten genannt werden. Da auch die die körperliche Konstitution, bzw. die Gesundheit deines Tieres eine Rolle spielen, empfehle ich dir, vor dem Start einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann einen Fitnesscheck durchführen und eine Einschätzung bzgl. der Gelenke und der Organe wie Herz und Lunge durchführen. So bist du auf der sicheren Seite, dass du dein Tier nicht überlastest und ihm durch gut gemeinten Sport Schaden zufügst.
Faustregeln:
- 18 – 20 Kg. Mindestgewicht; sehr kleine Hunde wie Malteser, Dackel oder Französische Bulldogge sind nicht geeignet.
- Hunde außerhalb der Wachstumsphase. Mindestens 10-12 Monate alt.
- Nur gesunde Tiere einsetzen
- Hunde können ca. das vierfache ihres eigenen Gewichts ziehen. Ein Roller wiegt ca. 10 Kilogramm.
Aufbau des Dogscooter als Infografik
Hier zeige ich dir den Aufbau eines klassischen Dogscooter und seine Bestandteile. Bis auf minimale Modifizierungen handelt es sich um einen klassischen Tretroller (engl. Kickbike), der mit Bikeantenne und Jöringleine ausgestattet wird.
Einen normalen Tretroller zum Dogscooting nutzen, ist das sinnvoll?
Ein normaler Tretroller ist nicht für den Zughundesport geeignet. Klassische Kickbikes haben ein Trittbrett, dass so schmal ist, dass nur ein Fuß sicheren Stand auf dem Brett hat. Schließlich soll man sich aus eigener Kraft bewegen. Ganz anders beim Dogscooting. Hier müssen beide Füße einen sicheren Stand haben, da der Hund die Zugarbeit übernimmt.
Auch sind die Trittbretter oftmals zu hoch, um den Hund beim Ziehen durch Treten zu unterstützen.
Ein weiteres Manko herkömmlicher Kickbikes ist der viel zu niedrige Lenker. Hierdurch wird eine Körperhaltung eingenommen, die in der täglichen Praxis schnell als ungemütlich empfunden wird. Es sieht vielleicht schnittiger aus, wenn man mit dem Gesicht halb über dem Asphalt liegt, aber zweckmäßig ist die höchstens im Wettkampf.
Dogscooter oder Fahrrad – Was ist sinnvoller?
Beides macht Spaß. Keine Frage. Allerdings bietet das Dogscooting einige Vorteile gegenüber dem Fahrrad fahren(siehe dazu: Bikejöring). Da haben wir zum Beispiel das Thema Sicherheit. Durch den niedrigeren Schwerpunkt kann man mit dem Tretroller nicht umfallen. Man hat direkt Kontakt mit der Straße. Bei höheren Geschwindigkeiten ist ebenso von Vorteil, dass du dich in erster Linie nur auf das Fahren bzw. Rollen kümmern musst. Ein Vorteil des Fahrradfahrens ist sicherlich, dass man bei längeren Strecken oder bergauf mehr Unterstützung durch eigenen Antrieb bieten kann, als dies bei Tretroller möglich wäre.
Betrachtet man die gesundheitlichen Aspekte genauer, ist kickbiken auch für uns Menschen mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Diese treffen insbesondere für den eigenen Antrieb zu, aber auch durch die Unterstützung durch den Hund. Kickbiken beansprucht viel mehr Muskelpartien als beim Radfahren. Vorbei die Zeiten, in denen der Hintern vom Sitzen schmerzte. Auch sind Tretroller wartungsärmer und haben weniger Teile, die einem natürlichen Verschleiß unterliegen.
Dog Scooting lernen
Du hast verschiedenen Möglichkeit und Anlaufstellen, um Dogscooting zu lernen. Immer häufiger findet man Seminar-Angebote, Minikurse und Workshops in denen der richtige Umgang erläutert wird. Viele Hundeschulen und Sportvereine bieten sich als erste Anlaufstelle ebenfalls an. Zwar wird Zughundesport nicht überall angeboten, aber in der Regel können passende Anlaufstellen benannt werden. Ob du zum Start ein Seminar besuchst oder dich direkt für ein Training anmeldest ist eigentlich einerlei. Wichtig ist, dass du deine ersten Fahrversuche unter Anleitung lernst, damit sich keine Fehler einschleichen.
Wichtige Ausrüstung und Zubehör
Für den Menschen: Wie für alle anderen dynamischen Sportarten auch, sollte die Sicherheit für Mensch und Tier an oberster Stelle stehen. Daher denke beim Kauf von Zubehör an einen Fahrradhelm, ggf. Rücklichter und auch ein Paar Handschuhe. Letzte geben dir beim Fahren mehr Grip und Kontrolle über den Roller. Sofern du dein Kickbike auch in der Dämmerung bewegst, sind Front- und Rücklicht anzuschaffen.
Für deinen Hund benötigst du folgende Materialien: Ein Zuggeschirr und eine Zugleine (Ruckdämpfer Leine, Jöring Leine) und je nach Untergrund könnten auch Hundeschuhe als Pfotenschutz in Betracht gezogen werden.
Dein Roller sollte über eine Antenne verfügen, an der die Zugleine mit dem Tretroller befestigt wird. Ebenso denk an ausreichende Beleuchtung und mache deinen Scooter verkehrssicher.
Dogscooting Ausrüstung – Jetzt alle Informationen lesen
Welches Hundegeschirr auswählen?
Das wichtigste Zuerst: Das Hundegeschirr muss optmal passen und es sollte für den Hundesport entwickelt sein. Ein normales Führgeschirr hat am Roller nichts zu suchen. Von der Form her bieten sich H-Back, X-Back, Faster Renngeschirre und Kurzgeschirre an.
Die besten Dogscooter
Den einen Roller gibt es nicht. Dafür sind die Einsatzgebiete (Cross, Touring, City) viel zu unterschiedlich. Es macht auch einen Unterschied, ob man das Gefährt zwischendurch als gelungene Abwechslung zum Spazieren nutzen möchte oder vorhat, an Wettkämpfen teilzunehmen. Achte auf einen stabilen Rahmen.
Kostka Tretroller aus Tschechien sind besonders gefragte Roller. Im Programm hat der Hersteller sieben verschiedene Modelle, die sich preislich zwischen 400 € und 1.100 € bewegen. Hier finden sowohl Mushing Einsteiger als auch Profis eine große Auswahl für City, Cross, und Tour Sport.
Kickbike (Finnscooter) bietet in 2016 drei Modelle für den Zughundesport an. Preislich liegen die Modelle bei 700 – 1.000 €. Mit dem Fat Max ist auch ein dem Fatbike nachempfundenes Modell erhältlich. Die Cross Max 20 Version ist ein hochwertiges Allroundmodell, was dich sowohl beim Crosstraining, Offroad oder auch als Downhillscooter begleitet. Der Cross Max 29/26 bietet mit extra großem Vorderrad (29 Zoll) und einen 26″ Zöller hinten beste Voraussetzungen für temporeiche Abfahrten.
XH Serie von Südpfalz Adventures. Bereits seit über 20 Jahren entwickeln die Pfälzer Tretroller für Hunde und bringen einiges an KnowHow für die Herstellung bester Modelle mit. Der französische Champion “Pascal Stteinmetz” fährt mit dem Dogscooter XH-9, dem High End Gerät der Serie.
Alb Roller – Ebenfalls eine gute Anlaufstelle, um Scooter zu kaufen. Alb Roller führt auch andere Marken.
Darauf solltest du beim Kauf achten
Ich fasse nochmal zusammen. Ein normaler Tretroller eignet sich nicht fürs Mushing. Die Trittbrettgröße ist nicht ausreichend und auch die Form ist nicht ideal für den Zugsport. Die Bereifung sollte vorn 26″ Zoll betragen, hinten hat sich eine Reifengröße von 20″ Zoll etabliert. Kinderroller natürlich außen vor. Achte auf eine ordentliche Bremsanlage. Wenn du dir nicht sicher bist, welchen Dog-Scooter du dir kaufen sollst, besuche bitte ein Fachgeschäft. Ansonsten würde ich dir raten dich für ein Markengerät zu entscheiden. Hier kommen zum Beispiel Kostka Dogscooter, Modelle von Hadhi oder von Enthusiasten, die mit Profession und Leidenschaft selber Roller schweißen und auf die Auswahl geeigneter Komponenten achten.
Ebenfalls spielt das Gewicht und die Stabilität eine ausschlaggebende Rolle. Beim Fahren wirken enorme Kräfte auf das Material, so dass man hier am falschen Ende spart, wenn man zu günstiger Ware aus China greift. Besser Qualität kaufen! Wer für sich feststellt, dass die Sportart doch nicht das Richtige ist, darf sich bei Markenmodellen über hohe Wiederverkaufspreise freuen, wenn man seinen Roller bei Ebay Kleinanzeigen oder einer der gängigen Gebrauchtwaren Börsen zum Verkauf anbietet.
Wenn du jetzt schon weißt, dass du viel mit Hund und Auto unterwegs sein wirst, sollte sich dein Modell auch gut verstauen lassen. Ist der Dogscooter klappbar, wird die Mitnahme natürlich erleichtert. Egal für welchen Scooter du dich letztlich entscheidest. Mach dir vorher Gedanken, in welchem Gelände er zum Einsatz kommt. Wähle erst danach den passenden Rahmen bzw. Scooter aus.
Einen DogScooter günstig kaufen?
Für den Einstieg kann man sicherlich auf ein preiswertes Modell setzen. Allerdings nimmt man hier Nachteile bei Fahreigenschaften, Stabilität und Sicherheit in Kauf. Wer weniger Budget zur Verfügung hat, mag sich bei den gebrauchten Dogscootern umsehen. Hier kann auch das ein oder andere Markenmodell zum Schnäppchenpreis den Besitzer wechseln. Wer preiswert startet und dem Sport treu bleibt, sollte sich frühzeitig um einen langlebigen, robusten Roller kümmern.