Cane Corso Italiano

Allgemeines

Cane Corso Italiano – Die italienische Dogge feiert in 2016 ein kleines Jubiläum. Denn erst seit 1996 wird die Rasse vorläufig vom FCI anerkannt, erst seit 2007 ganz offiziell. Die Herkunft und Abstammung ist weiterhin ungeklärt. Der Cane Corso ist ein kräftiger und ausdauernder Bursche, der bewegt und beschäftigt werden möchte und dafür sorgt, dass Grundstück und Eigentum beschützt sind.

Geschichte & Herkunft

Eine lückenlose Aufklärung der geschichtlichen Verhältnisse werden wir mutmaßlich nicht erleben. Vermutungen, Gerüchte, Wünsche werden in der Literatur vermengt und unkundigerweise schnell als Fakt verkauft. Die Herkunft und ursprüngliche Zusammensetzung ist letzten Endes nicht geklärt und wird es – wie bei vielen großen Hunden – mutmaßlich bleiben. Während ein Lager dem Cane Corso eine Abstammung vom römischen Molosser zugesteht, glauben wiederum andere Enthusiasten der Rasse, dass die Vorfahren eher beim Mastino Napoletano zu suchen sind.

Bereits im vierten Jahrhundert gab es in Sizilien, Süditalien, Hirtenhunde.

Erst im 1996 wurde die Rasse vom FCI offziell als 14 italienische Hunderasse vorgemerkt. In 2007 fand sie offizielle Bestätigung und in 2010 wurde der Rassestandard um einen wichtigen Zusatz ergänzt. Zur offiziellen Zucht zählen nur noch unkupierte Tiere, was in einigen Ländern außerhalb Italiens für einen großen Aufschrei sorgte.

Zahlen, Daten & Fakten

  • Herkunftsland: Italien
  • Lebenserwartung: 10 – 14 Jahre
  • Gewicht Rüden: 45 – 50  kg
  • Gewicht  Hündin: 40 – 45 kg
  • Rüden  64 – 68 cm
  • Hündinnen:  60 – 64 cm
  • FCI Rassestandard: 343
  • FCI Rassebeschreibung:

Zeitstrahl Highlights

  • 1996 – Vorläufige Anerkennug des Cane Corso durch den FCI
  • 2007 – Anerkennung des Cane Corso Italiano durch den FCI
  • 2010 – Veränderung des Rassestandard. Zulässig sind nur noch unkupierte Hunde

Verwendung

In Italien wird er vielfach eingesetzt. Als Familienhund, als Schutz- und Hütehund sowie als Herdentreiber löst der mittelgrosse Italiener die ihm übertragenen Aufgaben stets mit Bravour. Außerhalb Italiens besitzt er eine treue Fangemeinde. Dennoch ist er ein eher selten anzutreffendes Tier und wird in Deutschland eher als Wach- und Familienhund gehalten.

Klassifikation, Zuchtstandard & Rasse Standard

  • Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer –Molossoide – Schweizer Sennenhunde
  • Sektion 2: Molossoide
  • 2.1 Doggenartige Hunde
  • Ohne Arbeitsprüfung

Der Charakter & das Wesen des Cane Corso

Als Kampfhund schnell abgestempelt, hat der Cane Corso Italiano eigentlich einen sonnigen und ruhigen Charakter und wird die Aufregung um seine Rasse mutmaßlich nicht verstehen oder wie so vieles anderes auch sie gelassen nehmen. Denn ganz molosserhaft ist er ein ruhiger, angenehmer, und charakterstarker Hund mit einem angenehmen Wesen. In den richtigen Händen ist die italienische Dogge leichtführig und sehr gut beherrschbar. Das Wesen des Cane Corso will jedoch auch beschäftigt werden.

Ob sich dies in ausgedehnten Fährtensuchspielen, bei Fahrradtouren oder beim Agility geschieht ist ihm letzten Endes egal, aber eine regelmäßige Leibesertüchtigung ist Pflicht, will man seinen zufriedenen und liebevollen Charakter nicht zerstören. Man darf auch bei dieser Rasse hinterfragen, welchen Gründe dazu geführt haben, dem Tier das Stigma des Listenhund aufzuerlegen.

Im Umgang mit Familie & Kindern

Es handelt sich bei der italienischen Dogge um ein ausgeglichenes aber temperamentvolles Gesamtpaket dass den Anschluss und die Nähe zur Familie stets sucht und sich für Kuschelstunden bereitwillig hergibt. Der Corso macht den Anschein, als wenn er um die Hilflosigkeit der Kinder wüsste und behandelt sie sanft und vorsichtig. Dennoch sollten Kinder und Hund nicht alleine gelassen werden, das gilt für Pudel wie für Cane Corsos genauso.

Im Umgang mit Fremden

Der Cane Corso ist mit Verstand und Instinkt ausgestattet. Fremde Menschen betrachtet er zwar misstrauisch, lässt sie jedoch erstmal gewähren und solange er keine Gefahr wittert, bleibt er distanziert und höflich. In Italiens großen Höfen musste es möglich sein, dass Besuch dass Grundstück betrifft, Italiener waren und sind ein kontaktfreudiges und geselliges Volk.

Im Umgang mit anderen Hunden

In seinem Heimatland hat er im Rudel auf den sizilianischen Höfen gelebt und ist daher nicht gänzlich unbedarft im Umgang mit anderen Hunden. Eine frühe Sozialisierung durch viele Begegnungen und den Besuch einer Hundeschule lässt die Chancen steigen, dass der Italiener mit seinen Artgenossen zurecht kommt. Dennoch muss auch auf den ausgeprägten Schutztrieb bei einigen Exemplaren hingewiesen werden.

Im Umgang mit anderen Haustieren

Die Chancen stehen gut, das er auch Katzen und Vögel zuhause mit ins Herz schließt, wenn er von klein auf daran gewöhnt wird. Im Internet ließen sich nach Recherchen zahlreiche Aussagen von Züchtern und Besitzern finden, bei denen die Zusammenführung und das Zusammenleben ohne Probleme klappte.

Bewegungsdrang

Der Cano Corso besitzt einen ausgeprägten Bewegungsdrang und eignet sich allein deshalb kaum für eine Haltung in der Stadtwohnung. Optimal ist eine Auslastung, die ihn auch geistig fordert, wie zum Beispiel Hundesport.

Der Jagdtrieb

Der Cane Corso ist ein gut zu kontrollierender Hund. Der wenig ausgeprägte Jagdtrieb lässt sich durch entsprechende Erziehung gut kontrollieren, so dass das Tier sich abrufen lässt. Voraussetzung dafür ist Erfahrung und Erziehung. Jagdtrieb ist bei jedem Hund individuell und unterschiedlich stark ausgeprägt.

Auflagen & Einreisebestimmungen

In folgenden Bundesländern steht der Cane Corso Italiano auf der Rasseliste 2
  • Bayern
  • Brandenburg
Folgend die Länder, die besondere Einreisebestimmungen haben bzw. die Einreise gänzlich untersagen.
  • Einreisebestimmungen
  • Liechtenstein
  • In der Schweiz teilweise als potentiell gefährlich eingestuft, im Kanton Genf ist die Haltung verboten
  • Im österreichischen Voralberg ist die Haltung nur mit Genehmigung des Bürgermeisters erlaubt

Optik und Fell

Cane Corsos sind mittelgroße Hunde von muskulöser und athletischer Erscheinung. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 64 – 68 cm und ein Gewicht von 50 kg, die Hündinnen liegen jeweils nur knapp darunter. Sein Körper und seine Haltung strahlen Wachsamkeit und Stärke aus. Sein kurzes, glattes Fell gibt es in unterschiedlichsten Farbvariationen.

  • Blaugrau
  • Schwarz
  • Schiefergrau
  • Falbfarben
  • Hirschrot
  • Hellgrau, Bleigrau
  • Gestromt.

Charakteristisch für den Cane Corso ist ein weißer Fleck auf Brust, Nasenrücken oder an den Pfoten. Gestromte und falbfarbene Hunde haben eine schwarze oder graue Maske die vom Fang bis zur Augenlinie reichen soll.

Pflege und Haltung

Der Cane Corso will beschäftigt sein. Er braucht Aufgaben, die er selbstständig ausführen kann, wie z.B. die Bewachung des eigenen Grundstücks. Hundesport – von Agility bis Dog Dancing – sind weitere Möglichkeiten, ihn artgerecht zu fordern. Der Athlet unter den Molossern ist für ausgedehnte Spaziergänge genauso wie für Ausflüge am Fahrrad zu haben.

Erziehung Cane Corso

Die Erziehung des Cane Corso geht bereits als Welpe in der Welpenschule los. Der gelehrige Hund muss frühzeitig an Umwelt, Situationen sowie Mensch und Tier gewöhnt werden. Er lernt schnell und vergisst nie. Je eher ihm also Bus & Bahn, Katzen, Kinder, Fahrradfahrer und Jogger (freundlich) begegnen, desto eher wird er sich daran gewöhnen.  Der Hund will gefordert und gefördert werden. Man kann das Tier nicht nebenbei erziehen und es liegt an den Besitzern, ihm frühzeitig ein gute Sozialisierung und Erziehung zu vermitteln. Bei fehlender Erziehung bekommt man einen wachsamen, misstrauischen Hund der sich häufig zurückzieht.

Anfälligkeiten & häufige Krankheiten

Die Rasse ist weitestgehend unauffällig und wenig Anfällig für Krankheiten, mit Hüftgelenkdysplasie und Ellenbogendysplasie ist jedoch zu rechnen.

  • Hüftgelenkdysplasie (HD)
  • Ellenbogendysplasie

Häufige Fragen

Was heißt Cane Corso Italiano?

Der Name ist eigentlich selbsterklärend, wenn man in der Schule mit Latein gequält konfrontiert wurde. Cane (Hund) Corso (Hüter, Wächter, Beschützer) Italianio (aus Italien). Gelehrte sind sich bei der Herkunft des “Corso” nicht gänzlich einig, uns soll es hier genügen. Der Cane Corso ist ein vierbeiniger Beschützer aus Italien.

Sabbern Cane Corso?

Nach körperlicher Ertüchtigung, nach dem Fressen und nach dem Trinken ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Cane Corso sabbert.

Zusammenfassung Cane Corso

Komprimiertes Wissen
  • Ein friedvoller Molosser, der gerne und viel arbeitet (in Bewegung ist)
  • Eher in erfahrende Hunde abzugeben!
  • Familienfreundlich und gelehrig

Cane Corso in Not

Der Cane Corso Italiano ist ein Hund der seinem Besitzer einiges abverlangt. Insbesondere sein Wunsch nach Bewegung wird häufig unterschätzt, weswegen manche Besitzer mit dem Hund überfordert sind. Doch nicht nur sein Bewegungsdrang und sein Temperament bringen Besitzer dazu ihn abzugeben. Persönliche Gründe wie Umzug oder Änderungen der Familiensituation sind auch beim Cane Corso einer der Hauptabgabegründe.

Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?