Allgemeines zum Siberian Husky
Der Siberian Husky (kurz Husky) ist für viele Hundefreunde der Traumhund schlechthin und das vor allem wegen seiner wunderschönen blauen Augen und seiner sanften liebenswürdigen Art. Dabei ist die Haltung des aus dem hohen Norden stammenden Arbeits- und Schlittenhundes gar nicht so ganz einfach, wie Laien glauben. Das tut aber der Begeisterung für den Husky keinen Abbruch.
Inhaltsverzeichnis
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Geschichte & Herkunft
Wenn man vom Husky spricht, ist meistens der Sibirian Husky gemeint, es gibt aber auch noch den Alaskan Husky, der ähnlich aussieht, aber eine eigene -jedoch nicht anerkannte- Rasse darstellt. Er entstand in Alaska durch die Kreuzung einheimischer Indianerhunde mit Sibirian Husky und mit Jagd- und Windhunden und wurde besonders für Hundschlittenrennen gezüchtet. Auch andere Schlittenhunde werden in den Sprachen der nordischen Nomaden als Husky oder Huskie bezeichnet. Das Wort bedeutet einfach “kräftig, stämmig oder rau“. Die Vorfahren des Sibirian Husky stammen, wie der Name schon sagt, aus dem fernen Sibirien. Er ist den Bedingungen seiner kalten Heimat perfekt angepasst. Als Zughund und Schlittenhund feiert er weltweit Erfolge.
Zahlen, Daten & Fakten
- Herkunftsland: Vereinigte Staaten
- Lebenserwartung:
- Gewicht Rüden: 20 – 28 kg
- Gewicht Hündin: 15 – 23 kg
- Rüden: 53 – 60cm
- Hündinnen: 50 – 56 cm
Verwendung
Der Sibirian Husky ist schon seit vielen Jahrhunderten ein treuer Begleiter der dort lebenden Nomaden, besonders der Tschuktschen und Ewenken. Für sie waren und sind die Huskys überlebenswichtig. Sie ziehen ihre Schlitten durch die einsamen Weiten des Landes und können dabei Lasten bis zum Neunfachen ihres eigenen Gewichtes ziehen, dabei große Entfernungen zurücklegen und den widrigsten Witterungsbedingungen trotzen. Die Nomaden zogen die Husky Welpen immer schon zusammen mit den eigenen Kindern im Zelt auf, dadurch waren die Tiere vollkommen Menschen bezogen und ihrer Sippe treu ergeben. Andererseits betrachten sie die ausgewachsenen Hunde nicht als Familienmitglieder sondern ganz einfach als Arbeitshunde, die nicht zum Vergnügen, sondern aus praktischen Gründen gehalten werden. Die nach Europa gekommenen oder hier geborenen Huskys dagegen sind fast ausschließlich Familienhunde ohne wirkliche Aufgabe. Hundeschlittengespanne sind hierzulande schließlich etwas sehr Exotisches.
Klassifikation, Zuchtstandard & Rasse Standard
- FCI Standard Nr. 270
- Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
- Sektion 1: Nordische Schlittenhunde
- Ohne Arbeitsprüfung
Der Charakter & das Wesen
Der Siberian Husky ist ein sehr eigenständiger und aufgeweckter Hund. Er ist Menschen gegenüber allgemein sehr freundlich aber er sucht nicht wirklich ihre Nähe, wie die meisten Hunde das tun. Man kann Huskys gut im Freien in einem Rudel halten, Einzelhaltung in Häusern und Wohnungen ist für diese Rasse eher ungewohnt. Dabei sind Huskys sehr energiegeladene neugierige und meist gut gelaunte Hunde, halten aber nicht all zuviel von Gehorsam und Unterwürfigkeit.
Im Umgang mit Familie & Kindern
Auch wenn der Husky eigentlich nicht zum Familienhund geboren ist, kann er doch ein ganz toller Familienhund werden. Hier beweist sich wieder einmal die Anpassungsfähigkeit der Hunde an ihr Umfeld. Diese Hunde sind einfach nur freundlich und interessiert und die meisten von ihnen lieben Kinder ganz besonders und gehen ganz gelassen mit ihnen um. Sie haben einfach überhaupt kein Aggressionspotential. Auch zu den erwachsenen Familienmitgliedern verhalten sich Huskys absolut loyal, nur hören sie eben nur gelegentlich auf gegebene Kommandos. Wenn sie überwiegend im Freien gehalten werden, sollten sie mindest zu zweit, besser noch in einem größeren Rudel leben. Allein gelassen sind sie unglücklich und heulen oder randalieren unter Umständen sogar. Im Haus oder in der Wohnung wollen die Nähe zur Familie permanent spüren.
Im Umgang mit Fremden
Zu Fremden verhalten sich Huskys ebenso nett wie zu ihrer Familie. Sie beschnuppern und umwedeln sie interessiert und freundlich, weshalb 99 Prozent von ihnen als Wachhund absolut ungeeignet sind. Diese Hunderasse bellt fast nie, sie heult eher und das wirkt eher komisch als abschreckend.
[affilipus_product_box asin=”3499630826″]Im Umgang mit anderen Hunden und Haustieren
Zu Artgenossen ist der Husky meist genau so nett, wie zu Menschen. Bei anderen Haustieren ist die Sache schon etwas problematischer. Weil die Rasse einen sehr starken Jagdtrieb hat, könnte es schon sein, dass er die Katze, den Hasen oder das Meerschweinchen als “Zwischenmalzeit” betrachtet, wenn sie vor ihm flüchten. Gewöhnt man den Husky aber von Anfang an an seine tierischen Hausgenossen, wird es in dieser Hinsicht weniger oder keine Schwierigkeiten geben.
Bewegungsdrang
Der Bewegungsdrang des Husky ist außergewöhnlich groß. Schließlich verbringt er von Natur aus einen großen Teil seines Lebens damit, zu laufen. Wenn er schon keinen Schlitten ziehen kann, muss man ihn anderweitig auslasten. Zwei oder drei kurze Spaziergänge am Tag reichen ihm nicht. Am besten lässt man ihm am Fahrrad laufen oder joggt wenigstens mit ihm. Um einen Husky die notwendige Auslastung zu geben, müssen seine Menschen schon sehr aktiv und sportlich sein. Zu wenig beschäftigte Tiere neigen dazu, jede Menge Dummheiten anzustellen und sind dabei sehr erfinderisch. In Punkto Sport eignen sich verstärkt alle Zugsportarten für den Husky, während er für Agility, Dog-Dance oder Obiedence eher kein Interesse zeigt.
Der Jagdtrieb
Der Jagdtrieb eines Husky ist beträchtlich. Wenn er einem Wild begegnet, wird er ihm nachsetzen und ist dann kaum noch abrufbar. Er kann auch durchaus auf die Idee kommen, sich allein die Welt ansehen zu wollen. Deshalb können viele Husky auch nicht frei laufen gelassen werden und sind selbst an der Leine nicht gut führbar. Allerdings ist auch das eine Charakterfrage und auch eine Frage konsequenter Erziehung. Es gibt auch Tiere der Rasse, die sehr gut ohne Leine laufen und gehorchen. Am besten fängt man sehr zeitig damit an, sie dazu zu erziehen.
Optik und Fell
Der Husky ist ein mittelgroßer und eher schlanker Hund, wobei der Sibirian Husky um etliches kleiner ist als der Alaskan Husky. Ein ausgewachsener Rüde wiegt im Durchschnitt 22 bis 28 Kilogramm und seine Schulterhöhe beträgt zwischen 53 und 60 cm. Der Kopf ist länglich, die Ohren sind hochstehend und spitz, die Rute buschig. Das Fell des Husky ist als Schutz gegen die Kälte seiner Heimat doppellagig und besteht aus dichter kurzer Unterwolle und mittellangem Deckhaar. Die Unterwolle ist fast immer weiß. Das Deckhaar kann verschiedene Farben zeigen, zum Beispiel rot, braun, grau oder schwarz. Bauch und Brust sind meist weiß bzw. hell, der Rücken kräftig gefärbt. Auffällig sind beim Husky auch die Kopfmaske und die oft leuchtend blauen Augen. Es gibt aber auch Rassevertreter mit bernsteinfarbenen Augen und Exemplare, die ein blaues und ein braunes Auge haben. Der Husky wird häufig mit dem etwas größeren Alaskan Malamut verwechselt.
Pflege und Haltung
Die Fellpflege ist beim Husky nur dann aufwändig, wenn er gerade das Fell wechselt. Dann verliert er jede Menge Unterwolle, die täglich heraus gebürstet werden muss. Weil der Hund in seiner Heimat mit niedrigen Temperaturen zurecht kommen muss, ist es im in Deutschland im Sommer schnell zu warm, während er den Winter ausgesprochen liebt. Also muss man ihm im Sommer kühle schattige Plätze anbieten. Viele Husky schwimmen auch recht gern und sollten dann im Sommer sooft wie möglich ins Wasser dürfen. Im Winter fühlen sie sich bei Eis und Schnee richtig wohl. Allerdings kann ihnen hier das Streusalz und die auf Straßen und Fußwegen ausgebrachte Lauge zu schaffen machen. Bekommt er davon wunde Pfoten, müssen die gut eingecremt und notfalls geschützt werden.
Husky Erziehung
Bei der Erziehung des Husky sollte man bedenken, dass er seinem Naturell nach sehr selbstständig ist und gern arbeitet. Deshalb hat er seinen eigenen Kopf und es macht wenig Sinn, ihn mit Druck und Ungeduld oder mit stupiden Wiederholungen erziehen zu wollen. Auf diese Versuche reagiert der Husky eher mit Verweigerung. Mit viel Einfühlungsvermögen und liebevoller Konsequenz ohne großen Druck ist bei dieser Hunderasse viel mehr zu erreichen. Insgesamt ist der Husky gelehrig und gut erziehbar. Abwechslungsreiche Übungen, die dem Hund Spaß machen, fördern seine Mitarbeit. Eine Hundeschule schon im Welpenalter ist ratsam und verstärkt die gewünschte Verhaltensform ungemein.
Husky Welpen vom Züchter
Seinen Siberian Husky Welpen sollte man nur aus einem Wurf bei einem gestandenen und anerkannten Züchter kaufen. Diese lassen sich leicht recherchieren und gehören in der Regel dem VDH an. Man zahlt bei einem anerkannten Züchter Wurf auch nicht mehr Geld als bei einem Vermehrer oder Hinterhofzüchter. Denn ein gesundes Tier muss weniger häufig zum Tierarzt. Hightowers ist eine sehr etablierte Zuchtstätte und blickt auf mehr als zwanzig Jahre Erfahrung und zahlreiche Erfolge zurück.
Anfälligkeiten & häufige Krankheiten
Unter rassetypischen Erkrankungen leidet der sehr robuste Husky kaum. Die einzige, etwas häufiger auftretende Krankheit ist die Zink-reaktive Dermatose, eine vermutlich genetisch bedingte Hautkrankheit. Sie lässt sich vermeiden, wenn betroffene Tiere zusätzlich zur Nahrung Zinktabletten bekommen.
Video & weitere Bilder
Zusammenfassung
Diese überaus sportliche Hunderasse ist bei Menschen sehr gut aufgehoben, die aktiv Sport mit ihrem Hund machen möchten. Er will und muss täglich mehrere Stunden ausgelastet werden, der Zughundesport liegt quasi in den Genen.
- Sehr freundlicher Familienhund, kein Wachhund
- Sehr Anspruchsvoll was Bewegung und Auslauf angeht
- Liebt Schnee und die kalte Jahreszeit
Husky in Not
Dass der Husky ein anspruchsvoller Hund ist, sollte der Beschreibung bereits entnommen werden können. Leider informieren sich auch in Zeiten des Internet und trotz zahlreicher Quellen und Bücher immer noch zu wenige Menschen ausführlich über die richtigen Haltungsbedingungen. Ein unausgelasteter Husky sucht sich seine eigene Beschäftigung, und diese ist selten im Einklang mit den Vorstellungen der Besitzer. Eher er sich versieht, gerät der Husky in Not und wird in ein Tierheim oder die Nothilfe übergeben. Diese Notfelle sind selten Schuld an ihrer Lage und oftmals sozialisierte und weiterhin liebevolle Hunde. Aber sie brauchen ihre Bewegung. Weitere Abgabegründe sind Jobwechsel, die einen Ortswechsel nötig machen oder Lebensumstände, die eine Ausübung des Hundesport unmöglich machen. Wenn Sie sportbegeistert sind und etwas von Zughunden und ihren Besonderheiten verstehen, geben Sie dem Polarhund gerne eine Chance. Es gibt genügend Notfelle, die auf ein neues Zuhause warten.
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