Allgemeines zum Mastino Napoletano
Mastino Napoletano – Der nahezu majestätisch anmutende Molosser wird als letzter Nachfahre der römischen Kriegshunde tituliert und erfreut sich heute einer kleinen aber treuen Gefolgschaft. Sein starker und verlässlicher Charakter und sein großes Herz machen ihn zu einem waschechten Couch- und Familienhund.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeines zum Mastino Napoletano
- Geschichte & Herkunft
- Zahlen, Daten & Fakten
- Der Charakter & das Wesen
- Auflagen & Einreisebestimmungen
- Optik und Fell
- Pflege und Haltung
- Erziehung
- Anfälligkeiten & häufige Krankheiten
- Häufige Fragen
- Video & weitere Bilder
- Zusammenfassung
- Ansprechpartner (Verbände / Züchter)
- Weitere Links
Höhe 850
Geschichte & Herkunft
Annahmen folgend ist der Mastino Napoletano direkter Nachfahre der berühmten römischen Kriegshunde. Die Römer nahmen ihre besonders großen und starken Hunde mit auf ihre Feldzüge und ließen sie später in Arenen gegen andere Tiere und Menschen kämpfen. Mangels fehlender Zuchtbücher aus dieser Zeit kann man jedoch nicht mit Gewissheit von einer Kriegshundrasse sprechen.
Viel wahrscheinlicher ist, dass dem Römer damals die Blutlinie weitestgehend egal war und es im Kern darauf ankam, stets molossoide, schwere und zum Kampf taugliche Hunde an der Seite zu führen. Sein unverkennbares Äußeres wurde dem Mastino in den letzten zwei bis drei Jahrhunderten angezüchtet und seit 1947 ist auch über den Kynologischen Verband FCI klar geregelt, wie ein Mastino auszusehen und sich zu verhalten hat.
Zahlen, Daten & Fakten
- Herkunftsland: Italien
- Lebenserwartung:
- Gewicht Rüden: 60 – 80 kg
- Gewicht Hündin: 50 – 60 kg
- Rüden 65 – 75 cm
- Hündinnen: 60 – 68 cm
- FCI Standardnummer: 197
Zeitstrahl Highlights
Verwendung
Der Mastino ist in erster Linie Familienhund.
Klassifikation, Zuchtstandard & Rasse Standard
- Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
- Sektion 2
- Molossoide Doggenartige Hunde
- Ohne Arbeitsprüfung.
Der Charakter & das Wesen
Der Charakter des Mastino Napoletano ist laut Rassestandard ein gelassenes, beständiges Wesen, dass treu ergeben und stets freundlich ist. Damit der Mastino so wird gehört eine konsequente Hunderziehung dazu. Denn zu den vielen positiven Eigenschaften und Charakterzügen können sich bei falschem Umgang durchaus Dissonanzen in diesem starken Tier entwickeln. Aggression und ein über die Maßen ausgeprägter Beschützerinstinkt sind die Folge. Verhaltenskorrekturen sind bei sturen, erwachsenen Hundeköpfen nur mit Ausdauer, Geduld und einem guten Trainer zu erzielen. Sein Umgang mit der Familie hängt maßgeblich von der genossenen Erziehung ab. Anderen Hunden gegenüber zeigt er ein ausgeprägt dominantes Verhalten, insbesondere unkastrierte Rüden sollte die Begegnung mit ihm meiden oder vorsichtig antesteten.
An der Stelle sei nochmal darauf hingewiesen: Nicht jeder Hund verhält sich, wie es in der Rassebeschreibung steht. Wir reden/schreiben hier von Lebewesen die sich nicht besonders darum kümmern was in ihrer Rassebeschreibung steht. Der Mastino Napoletano kann ein ganz ganz toller Familienhund werden, jedoch ist hier vom ersten Tag ein erfahrener Umgang und ein Höchstmaß an Konsequenz (nicht zu verwechseln mit harter Hand) erforderlich.
Akzeptiert der Hund seine niedere Rangordnung werden sie einen großen Hund erhalten, der viele zauberhafte Charakter- und Wesenszüge mit bringt. In den falschen Händen ist der gutmütig aussehende Koloss (wie andere Hunde auch) eine Waffe.
Bewegungsdrang
Der Jagdtrieb
Ein ausgeprägter Wach- und Schutztrieb ist vorhanden, der Jagdtrieb ist eher weniger ausgeprägt.
Auflagen & Einreisebestimmungen
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Hamburg
- Nordrhein Westfalen
- Einreisebestimmungen
- Österreich: Zur Haltung ist in Wien ein Hundeführerschein erforderlich. In Voralberg wird eine amtliche Genehmigung benötigt.
- Schweiz: Sechs von dreizehn Kantonen führen den Mastino Napoletano auf der Rasseliste, die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig. Aufpassen: In den Kantonen Genf und Wallis sind Haltung, Zucht und Einfuhr verboten.
Optik und Fell
Der Schritt ähnelt dem eines Löwen. Nahezu majestästisch bewegt sich der auf den ersten Blick behäbige Italiener samtweich fort. Die Körperlänge übertrifft die Widerrist – Höhe um 10%. Sein kurzes, raues Haar ist hart und überall gleichmäßig lang und dicht. Es darf nicht ausgefranst sein und sollte die Länge von ca. 1,5 cm nicht überschreiten. Den Mastino gibt es in den Farben: blau, bleibgrau und schwarz, braun, falbfarben, hirschfalbfarben. Alle Farben dürfen überdies gestromt sein bzw. eine gestromte Zeichnung aufweisen.
Pflege und Haltung
Bei der Pflege verhält sich der Mastino genügsam. In seiner jetzigen Form wird er kein ausdauernder Sportler. Wie viele große Hunde ist er aus unterschiedlichen Gründen und Gesichtspunkten für die Haltung in der Stadt ungeeignet. Ein großes und umzäuntes Grundstück und zwei bis drei mittelgroße Spaziergänge reichen ihm völlig aus. Das Fell sollte einmal in der Woche gebürstet werden.
Die Falten selbst sollten in aller Regelmäßigkeit auf Entzündungen oder Infekte hin untersucht werden, inbesondere in den Sommermonaten bedarf es hier der regelmäßigen Kontrolle.
Erziehung
Die Zeit, die man bei der Haltung nicht für Agilty & Co. opfert investiert man beim Mastino Napoletano in die Erziehung. Die Erziehung erfordert in erster Linie zwei wesentliche Dinge. Ein gewisses Maß an Erfahrung im Umgang mit molossoiden Hunden als auch eine Extraportion Geduld. Je eher der Mastino mit den Grundkommandos und den gewünschten Verhaltensweisen bekannt gemacht wird, desto einfacher haben es Besitzer im weiteren Verlauf. Konsequenz und stetes Üben sind Grundvoraussetzungen für diese Tiere. Sie müssen sich bei Ihren Haltern so sicher fühlen, dass sich den Platz im Rudel in der zweiten oder dritten Reihe einnehmen. Gelingt es den Menschen bei der Erziehung nicht, diesen Standpunkt für den Hund klar herauszuarbeiten wird der Hund die Kontrolle im Rudel übernehmen wollen. Geschieht dies, führt der Weg ihn oftmals direkt in eines der vielen überfüllten Tierheime, da die Besitzer ihm schlicht nicht gewachsen waren. Bei der Anschaffung sollte also keinesfalls nur die besondere Optik eine Rolle spielen – die Erziehung des Mastinos entscheidet maßgeblich darüber ob sie mit ihrem Hund glücklich werden können.
Anfälligkeiten & häufige Krankheiten
Die Rasse hat leider mit typischen (Zucht-)Problemen zu kämpfen. Ein kleiner Zuchtkreis und die Erwartungshaltung “noch größer, noch mehr Falten, noch stärker” führen zu klassischen Problemen.
- Hüftgelendysplasie (HD)
- Ellenbogendysplasie (ED)
- Ektropium (Augenleiden)
- Knorpeldefekte im Wachstum
- Knochenfehlstellungen
- Osteochondrose Arthritis
Häufige Fragen
Sabbern Mastinos viel?
Der Mastino Napoletano gehört definitiv zu den Hunderassen, die viel geifern. Das Sabbern kommt besonders bei Anstrengung, sowie bei der Nahrungsaufnahme und dem Trinken hervor.
Video & weitere Bilder
Zusammenfassung
- Kein Anfängerhund!
- Wenige anerkannte Züchter, viele rassebedingte Probleme
Über den Mastino kann ich aus Erfahrung sagen das es eine Rasse ist, die wenn sie gut sozialisiert und konsequent aber liebevoll erzogen sind,ein super toller, seiner Familie ein treuer ergebener und unbestechlicher Freund ist.Von ihrer Art her gleichen sie doch sehr einem Elefant im Porzellanladen.Es sind Clowns auf vier langen Beinen und rießigen Pfoten.Wenn man Glück hat und in der heutigen Zeit noch einen Mastino findet der nicht die typischen Überzüchtungsmerkmale aufweist, bekommt man sogar einen sehr sportlichen und agilen Hund.Ein Mastino braucht keine langen Spaziergänge,es reicht ihm auch wenn er ein großes eingezäuntes Territorium hat auf dem er auf dem höchsten Punkt liegen kann und alles im Blick hat und natürlich immer in der unmittelbaren Nähe seiner Menschen ist.Sie sind keine Raufer und Draufgänger sie zeichnen sich eher durch ihre Gelassenheit und Souveränität aus.Kleinkinder oder überhaupt Kinder sind das größte für einen Mastino, wenn man mal beobachtet wie liebevoll und vorsichtig sich so ein Riese einem Kleinkind gegenüber verhält kann man nur staunen, er weiß genau seine Größe und Stärke zu reduzieren.Einem Konflikt mit anderen Hunden geht er lieber aus dem Weg.Einen Mastino sollte man nie in einem Zwinger oder ohne Familienanschluß halten, er gehört zur Familie,alleine würde sein großes Herz und seine Seele verkümmern, er braucht seine Menschen.
Urlaub mit diesen Hunden ist kein Problem, wenn sie gut erzogen sind kann man sie überall mit nehmen und sie fallen trotz ihrer Größe nicht auf, da sie sich in jeder Lage sehr ruhig verhalten, meine Hunde waren überall mit im Ausland und in all den Jahren habe ich nie schlechte Erfahrungen mit anderen Mitmenschen gemacht, im Gegenteil, ich wurde immer um meine Hunde bewundert und bestaunt wie ruhig und gelassen sie sich doch verhalten auch anderen Hunden gegenüber.
Leider war diese Rasse eine zeitlang ein Modehund und jeder ,auch teilweise heute noch ,meint er müsse diese Rasse züchten oder gar mit ihr experimentieren in dem fleißig mal gerade so mit einer anderen Rasse verpaart wird.
Es tut mir in der Seele weh wenn ich manchmal sehe was aus dieser schönen stolzen Rasse geworden ist.Die Lebenserwartung ist leider nicht sehr hoch und so ist meine Hündin mit 11 Jahren schon eine Ausnahme gewesen. Der Rüde wurde nur acht Jahre alt.Sicher wird es immer mal wieder einen Mastino geben der älter wird, aber das wird wohl auch immer die Ausnahme sein.
Ich liebe diese Rasse und würde mir immer wieder einen Mastino nach Hause holen, doch leider gehöre ich nicht mehr zu den jüngsten und würde solch einem mächtigen Tier nicht mehr gerecht werden, so bleibt mir nur die Sehnsucht nach meinen Beiden und die Erinnerung an die schönen und tollen Jahre in der Vergangenheit.
geprägt durch die Liebe und unerschütterliche Treue.
Hallo,
ganz herzlichen Dank für deinen wundervollen Kommentar zum Mastino. Falls es dir ein Trost ist, es gibt auch ja noch viele andere (vielleicht etwas kompaktere) aber genauso liebenswerte Vierbeiner, die dann etwas mehr mit der eigenen Lebenssituation harmonieren. Die gemeinsame Zeit kann dir ja niemand nehmen. Viele Grüße Daniel
Hallo, auch wir haben einen mastino den wir schon seit 8 Jahren haben. Wir haben 4 Kinder und eine Kleine Hündin (17jahre) von Anfang an haben sich alle super verstanden. Unser jüngster ist auch 8 und beide haben damals zusammen im maxicosi gelegen. Ich kann nur bestätigen das dieser hund der perfekte hund Für die Familie ist und es nichts besseres gibt. Das dieser ganze Mist um diese Hunde geschaffen wurde ist leider das Getratsche der Leute die sich so einen hund nicht leisten können. Einfach raus aus dem Gefühl das sie nicht damit umgehen können. (Muss ich hier nur anmerken) unser hat eine reine kurze Erziehung genossen und wurde nicht ewig erzogen, trotzdem ist er auch ein sehr liebevoller hund den ich nie hergeben würde. Er ist unser familienherz!!! Und an dich danke das du auch so ein Großes Herz Für diese Rasse hast. Dankeschön!!!