Appenzeller Sennenhund

Vom Aussterben bedrohter Prachtkerl

Allgemeines zum Appenzeller Sennenhund

Der Appenzeller Sennenhund ist ein absolutes Energiebündel mit einem unerschrockenen Wesen. Er ist sehr robust und besitzt ein aufmerksames Wesen. Mit seiner Sportlichkeit, dem hohen Ausdauervermögen und einem unbestechlichen Wachtrieb, wird er als treuer Familienhund sehr geschätzt. Einmal in der Familie integriert, liebt er seine Menschen über alles und geht mit seinen Besitzern durch dick und dünn!

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Geschichte & Herkunft

appenzeller sennenhund welpeLeider gehört der Appenzeller Sennenhund zu den Hunderassen, die vom Aussterben bedroht sind. Derzeit ist die Rasse vor allem in der Schweiz, in Österreich und Deutschland verbreitet. Aber auch in Ländern wird die Rasse geschätzt und für die Erhaltung gekämpft. Das ursprüngliche Zuchtgebiet war das Alpenzellerland. Heute wird die Rasse in der gesamten Schweiz und in vielen anderen Ländern gezüchtet. Der Begriff “Alpenzeller Sennenhund” ist klar umrissen und die Rasse von den übrigen Sennenhunden abzugrenzen. Auch wenn sich viele Liebhaber gefunden haben, so ist die Zuchtbasis sehr klein.

Der Appenzeller Sennenhund ist ein typischer Bauernhund, welcher sich zusammen mit der einheimischen bäuerlichen Wirtschaftsform entwickelt. Bereits 1853 wird im “Tierleben der Alpenwelt” ein Appenzeller Sennenhund beschrieben. 1898 wurde durch eine Kommission die erste Rassebeschreibung für eine planmäßige Zucht geschrieben. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit der Reinzucht begonnen, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erhalten. Dies wurde in Zuchtbüchern dokumentiert. Für und durch die Schweizer Bauern und Hirten sind sie zu dem geworden, was sie heute ausmacht: gute Hüter und Treiber des Viehs. Ebenfalls sind sie als Wachhunde geeignet. Die Bauern des Appenzellerland züchteten die Hunde vor allem wegen der Gebrauchstüchtigkeit und weniger nach Schönheitsmerkmalen.

Zahlen, Daten & Fakten

  • Herkunftsland: Schweiz
  • Lebenserwartung: 10-14 Jahre
  • Gewicht: 25-35 kg
  • Rüden: 52-56 cm
  • Hündinnen: 50-54 cm

Zeitstrahl Highlights

  • 1853 wird erstmals geschichtlich ein Alpenzeller Sennenhund beschrieben
  • 1895 der große Förderer der Rasse, Max Sieber, fordert die SKG auf, etwas für den Alpenzeller Sennenhund zu tun
  • 1898 erste Rassebeschreibung für eine planmäßige Zucht
  • 1906 Gründung des “Alpenzeller Sennenhunde Club” und Beginn der Reinzucht
  • 1914 Erarbeitung des ersten Rassestandards

Verwendung

Der Alpenzeller Sennenhund wird vorwiegend zum Treiben und Hüten von Rindern genutzt. Der energische Hund kann auch eine große Anzahl verstreuter Tiere auf weiten Gebieten zusammentreiben. Er ist sehr robust, wetterhart, intelligent und wachsam. Somit eignet er sich auch als guter Wachhund und findet sogar als Lawinenhund Verwendung. In den letzten Jahren wurden sogar Erfolge bei der Ausbildung zum Blindenführhund verbucht. Natürlich ist der Alpenzeller Sennenhund auch ein beliebter und treuer Familienhund.

Klassifikation, Zuchtstandard & Rasse Standard

  • Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde
  • Sektion 3: Schweizer Sennenhunde
  • Ohne Arbeitsprüfung

 Charakter & Wesen des Appenzeller Sennenhund

Er ist ein sehr aktiver, temperamentvoller, wetterbeständiger und furchtloser Hund, mit einer besonderen Beobachtungsgabe. Mit seinem intelligenten Wesen, eignet er sich als perfekter Arbeitshund und möchte jeden Tag, neben Bewegung, auch geistig gefordert werden. Er wirkt unbeschwert und ist seinen Besitzern gegenüber treu aber auch wachsam. Das helle und markante Bellen ist typisch für die Rasse. Damit unterstreicht er seine Wachsamkeit ebenso wie Freude. Er ist in der Lage, seinen Besitzer bezüglich Mimik und Gestik schnell einzuschätzen und absoluten Gehorsam zu leisten. Wie alle Hunde, benötigt er in der Erziehung, eine gewisse Konsequenz.

Verhalten bei Familie & Kindern

Der Appenzeller Sennenhund besitzt ein ausgeprägtes soziales Wesen und liebt, einmal integriert, seine Familie über alles. Auch Kindern gegenüber verhält er sich angemessen und sanft. Von der Hunderasse geht für die eigene Familie (das Rudel) in der Regel keine Gefahr aus.

Verhalten bei Fremden

Als aufmerksamer Wachhund ist er anfangs misstrauisch und bellt gerne sowie lautstark. Er weist jedoch fremden Menschen gegenüber keinerlei Aggressivität auf, sondern, nach einer kurzen Kennlernphase, sein sehr soziales Verhalten.

Verhalten bei anderen Hunden

Durch eine frühzeitige Sozialisierung verhält sich der Appenzeller Sennenhund auch anderen Hunden gegenüber aufmerksam, sozial und freundlich.

Verhalten bei anderen Haustieren

Als Hüte- und Treibhund, besitzt der Appenzeller Sennenhund ein ausgeprägtes Sozialverhalten gegenüber Treibvieh. Er kennt oft jedes einzelne Tier seiner Herde in- und auswendig.

Bewegungsdrang

Der bewegungsfreudige Hund besitzt großen Arbeits- sowie Lernwillen und benötigt täglich, egal bei welchem Wetter, viel Auslauf. Bei der Anschaffung sollte bedacht werden, dass eine Haltung in der Stadtwohnung nicht geeignet ist. Mit einem eigenen Grundstück liefert man ausreichend Bewegung sowie Beschäftigung. Er passt in ländliche Gegenden und eignet sich für aktive Hundehalter. Als ideale Alternative zum Hüten eignen sich Hundesportarten wie Agility und richtiger Hunde-Leistungssport.appenzeller sennehund wesen

Der Jagdtrieb

Besitzt keinen ausgeprägten Jagdtrieb. Dieser sollte jedoch, wie bei jedem Hund, in der Erziehung beobachtet und eventuell korrigiert werden.

Optik und Fell

Der dreifarbige, mittelgroße Hund ist fast quadratisch gebaut, wirkt aber wohl proportioniert. Er ist muskulös, sehr beweglich und flink. Der schlaue Gesichtsausdruck spricht bei diesem Hund für sich. Das Stockhaar ist fest und anliegend. Sein Deckhaar dicht und glänzend. Die Grundfarbe ist schwarz oder braun mit möglichst symmetrischen weißen oder braun-roten Abzeichen. Die weißen Abzeichen sind gut sichtbar meist am Kopf, an der Kehle bis zur Brust, an den Pfoten oder an der Rutenspitze. Die braun-roten Abzeichen finden sich an den Backen, an der Brust und an den Läufen.

Pflege und Haltung

Das kurze, glatte Fell (Stockhaar) erfordert keinen großen Pflegeaufwand. Gelegentliches ausbürsten und wenn nötig, entfernen von groben Schmutz, reicht als Fellpflege vollkommen aus. Der Appenzeller Sennenhund ist sehr wetterbeständig und eignet sich für die Haltung als Hofhund.

Erziehung des Appenzeller Sennenhund

Im Rudelverband erlernt der Appenzeller Sennenhund seine volle Kompetenz. Hier braucht es etwas mehr als die Spielerfahrung, im Welpenalter, mit Wurfgeschwistern. Einzelhunde besitzen nur eine menschliche Bezugsperson für die Sozialisierung. Der Mensch allein kann jedoch nicht alle Erziehungsfragen allein ersetzen. Deshalb sollte mit dem Junghund eine Hundeschule besucht werden, um mit anderen, gleichaltrigen oder älteren Hunden, in Kontakt zu treten. Dabei werden wertvolle Erfahrungen gesammelt und soziale Verhaltensweisen erlernt.
Da er sehr lernwillig ist, treten in der Erziehung, eher selten, schwerwiegende Probleme auf. Allem voran braucht der Appenzeller Sennenhund eine liebevolle aber auch konsequente Erziehung.

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Anfälligkeiten & häufige Krankheiten

Der Appenzeller Sennenhund zählt eher zu den kleineren Hunderassen, ist sehr robust, wetterbeständig und wenig krankheitsanfällig.
Hunde aus Risikozucht können jedoch zu Auffälligkeiten neigen. Hierzu zählen Krankheiten wie HD, ED, Nierenerkrankungen, Herzfehler, Fehlwuchs der Knochen und Gebissfehler.

Häufige Fragen

Was kostet ein Appenzeller Sennenhund Welpe

Da der Appenzeller Sennenhund vom Aussterben bedroht ist, sollte die Erhaltung unbedingt unterstützt und Welpen nur von anerkannten Züchtern gekauft werden. Hier verringert sich auch das Risiko, einen krankheitsanfälligen Hund zu erhalten. Da die Zucht sehr anspruchsvoll ist und zur Erhaltung der Rasse mit hochwertigen Tieren gezüchtet wird, muss man damit rechnen, dass die Welpen keinesfalls preisgünstig abgegeben werden. Die Preise sind von Züchter zu Züchter unterschiedlich, liegen aber nie unter 800€ pro Welpe.

Unterschied Appenzeller und Entlebucher Sennenhund

Der Appenzeller Sennenhund ist größer als der Entlechbucher. Außerdem ist der Appenzeller etwas kürzer gebaut. Desweiteren besitzt die hier vorgestellte Rasse eine geringelte Posthornrute, beim Entlebucher Vertreter ist sie nicht geringelt. Und auch am Bellen kann man die beiden Sennenhunde voneinander unterscheiden. Der Appenzeller ist für seinen hochtoniges Anschlagen bekannt und durchaus auch in der Lage ein tiefes Grollen abzusetzen. Der Entlebucher bleibt meistens in der tiefen und dumpfen Tonlage.

Video & weitere Bilder

Zusammenfassung

Wer einen sportlichen und treuen Hunde-Partner sucht, sollte sich für einen Appenzeller Sennenhund entscheiden. Mit dem zuverlässigen und intelligenten Wesen, besitzt man einen Freund auf Lebenszeit! Planen Sie genügend Freizeitaktivitäten ein und beschäftigen sich ausreichend mit ihrem Appenzeller steht einer wunderbaren Mensch- Hundbeziehung nichts im Wege.

Komprimiertes Wissen
  • Sportlicher, robuster und intelligenter Hund
  • Geeignet als Hüte- und Treib- sowie Wachhund
  • Toller Hund für aktive Besitzer und Familien

Appenzeller in Not

Aufgrund der geringen Verbreitung des Appenzellers ist die Wahrscheinlichkeit gering, einen Appenzeller im örtlichen Tierheim anzutreffen. Hier kann das Internet jedoch eine gute Hilfe darstellen und ggf. findet sich ihr neuer Mitbewohner nur ein paar Städte weiter, wartend aus Sie, wieder. Gerät der Appenzeller in Not liegt es in der Regel nicht am Hund selbst. Viel häufiger liegen die Gründe in einer sich ändernden familiären Situation. Trennung, Job- und Wohnortwechsel sind gängige Abgabegründe. Auch die Tatsaceh, dass Hundehalter immer wieder unterschätzen, dass der kleine Sennehund genügend Auslauf und Bewegung benötigt, lassen ihn in Not geraten.

Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?

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