Allgemeines
Die Deutsche Dogge ist ein liebenswerter, gutmütiger und stürmischer Partner. Durch ihre imposanten Ausmaße und ihre Sportlichkeit ist sie sicherlich kein Jedermanns-Hund. Auch die vermeintlich geringe Lebenserwartung schreckt viele Hundeliebhaber ab, sich näher mit der Deutschen Dogge zu beschäftigen. Dabei ist sie, sobald sie erstmal angekommen ist, ein wundervoller vierbeiniger Freund mit einem großem Herz und wachsamen Verstand.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeines
- Geschichte & Herkunft der dt. Dogge
- Charakter & Wesen der Deutschen Dogge
- Auflagen & Einreisebestimmungen
- Optik und Fell
- Pflege und Haltung
- Erziehung der Deutschen Dogge
- Anfälligkeiten & häufige Krankheiten
- Besonderheiten
- Häufige Fragen
- Videos & weitere Bilder
- Zusammenfassung:
- Ansprechpartner (Verbände / Züchter)
Geschichte & Herkunft der dt. Dogge
Den Deutschen Doggen wird nachgesagt, dass ihre Vorfahren bereits vor 4.000 Jahren von den Assyrern als schwerfällige Kampfhunde gehalten wurden, faktisch bewiesen wurde die Mutmaßung bisher jedoch nicht. Auch der Do Khyi, vielen besser bekannt als Tibet Dogge, wird eine Verwandschaft zur Deutschen Dogge zwar nachgesagt, aber auch diese Behauptung ist bereits wissenschaftlich wiederlegt.
Die Herkunft der Deutschen Dogge lässt sich ab dem 16. Jahrhundert allerdings lückenlos nachweisen. Die ursprünglichen Doggen bzw. ihre Vorläufer sind die aus England importierten “Englische Docken / Englische Tocken” und bestanden weitestgehend aus einer Kreuzung von irischem Wolfshund und Mastiff, jedoch ohne Standard oder Richtlinien.
Zu jener Zeit, wurden unter dem Begriff auch Hatzrüde, Saupacker, Ulmer Dogge, sowie Dänische und Englische Dogge zusammengewürfelt. An Höfen von Rang und Adel war der Apoll unter den Hunden, die Dogge, gern gesehen und galt als Statussymbol für Titel und Reichtum. Jedoch verlor sie gegen Ende des 1900 Jahrhunderts an Bedeutung für die Jagd und fand sich immer häufiger in Privathaushalten wieder.
Erst in 1878 entschied sich ein Komitee aus Richtern und Züchtern für die einheitliche Bezeichnung der Deutschen Dogge und legte so den Grundstein für die heutige Rasse.
Kurzer Abriss zum Deutschen Doggen Club (DDC) 1888 e.V.
Bereits drei Jahre später, im Jahre 1880, wurde der Rasse Standard der Deutschen Dogge festgelegt. Nochmal acht Jahre später 1888 gründete sich der Deutsche Doggen Club (DDC) 1888 e.V. der bis heute für den Erhalt und die Einhaltung der Standards eintritt. Der DDC ist damit der älteste Rassezuchtverein in Deutschland. Mit seinen ca. 4.000 Mitgliedern die sich in Landesgruppen und über 80 Ortsgruppen verteilen ist der DDC mit seinen Mitgliedern eine breite und gute Anlaufstelle für alle Anliegen um die Deutsche Dogge. Das Ergebnis jahrhundertelanger Arbeit:
Heute verfügt die Deutsche Dogge über eine gefestigte Zuchtbasis!
Zahlen, Daten & Fakten
- Herkunftsland: Deutschland (Vorläufer aus England)
- Lebenserwartung: 6 – 8 Jahre
- Gewicht Hündinnen: 45 – 90 Kg
- Gewicht Rüden: 54 – 90 Kg
- Höhe Widerrist Hündinnen: >72 cm
- Höhe Widerrist Rüden: >80 cm
- FCI Standard: 235
- FCI Rassebeschreibung
Zeitstrahl Highlights
- Im 16. Jahrhundert kommen Englische Docken nach Deutschland, der Vorläufer der Dt. Dogge
- 1880 wird der Rasse Standard festgelegt
- 1888 Der Deutsche Doggen Club wird als erster Deutscher Rassezuchtverein gegründet.
Verwendung
War die Dogge zu Ursprungszeiten eine wahre Kämpfernatur die sich als Kriegshund oder Jagdhund auch Wild und Bären tapfer in den Weg gestellt hat, so ist sie heute als Begleit- und Schutzhund anerkannt und noch viel häufiger im Kreise einer Familie anzutreffen. Aufgrund ihrer imposanten Erscheinung ist die Deutsche Dogge als Wachhund im Einsatz.
Klassifikation / Zuchtstandard / Rasse Standard
- FCI: Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde
- Sektion 2.1 Molossoide
- 2.1 Doggenartige Hunde
- Ohne Arbeitsprüfung
Charakter & Wesen der Deutschen Dogge
Deutsche Doggen sind wahre Charmebolzen mit einem unverwechselbaren Charakter. Sie sind lieb, aufmerksam und besonders anhänglich. Nicht selten sieht man Doggen auf dem Schoß ihrer Besitzer hocken. Ein kurioses Bild, das aber die Zuneigung und die gewünschte Nähe zu Frauchen und Herrchen bestens dokumentiert. Bereits im Rassestandard der Dogge ist es festgeschrieben: Sie soll mutig und ausdauernd sowie leichtführig und gelehrig sein und eine hohe Reizschwelle besitzen. Ideale Voraussetzungen also, um sich auch einen Platz in unseren Reihen bzw. Familien zu sichern. Lautes und anhaltendes Bellen sind der Dogge fremd. Sie gilt als feinfühlig und sensibel und als Vertreter der leisen Töne. Wenn sie dennoch bellt, hat dies in der Regel einen triftigen Grund.
Im Umgang mit Familie und Kindern
Deutschen Doggen lieben Kinder und der Umgang erfolgt in aller Regel problemlos. Durch das teils stürmische Gemüt sollten Kinder und Doggen nur im Beisein der Eltern spielen um Verletzungen vorzubeugen. Dies gilt jedoch für alle agilen und besonders großen Hunde da hier stürmische Bewegungen ausreichen um Kinder von den Beinen zu holen.
[affilipus_product_box asin=”B006UAFX6U”]Im Umgang mit Fremden
Gegenüber Fremden sind die Doggen reserviert und zurückhaltend. Sie behalten Fremde im Auge ohne dabei offene Misstrauensbekundungen zu äußern. Während andere Hunderassen häufig um die Gunst von Neuankömmlingen buhlen ist die Dogge hier über jeden Zweifel erhaben und hat nur Augen für ihr Rudel. Streicheleinheiten lässt sie in der Regel über sich ergehen oder zieht sich von selbst zurück.
Im Umgang mit anderen Hunden
Doggen sind selbstsichere und selbstbewusste Hunde, die um ihre Stärke wissen, sie aber gegenüber anderen Hunden äußerst selten zur Schau stellen (müssen). Durch jahrhundertelange und verantwortungsvolle Zucht sind sie üblicherweise sehr sozial und mit hoher Toleranzgrenze ausgestattet. Diese Eigenschaften treffen jedoch nur bzw. viel eher zu, wenn die Dogge von einem seriösen Züchter und nicht von einem der sogenannten Vermehrer erworben werden. Hier bekommen sie im schlimmsten Falle einen Hund, der einer Dogge optisch nahe kommt aber unter Umständen mit einem gänzlich anderen Wesen bzw. Verhalten ausgestattet ist. Dieses kann sich auch im Umgang mit anderen Hunden bemerkbar machen.
Im Umgang mit anderen Haustieren
Es hängt – wie bei allen Hunden – stark von den Individuen ab, ob eine Verträglichkeit zu Katzen, Vögeln und Nagern gegeben ist. Jedoch stehen die Chancen gut, dass die Dogge ein buntgemischtes Rudel akzeptiert und Katze & Co. in ihr großes Herz mit aufnimmt.
Bewegungsdrang
Die Dogge ist ein sportlicher Hund. Agil, temperamentvoll und unheimlich schnell. Sie fordert den Auslauf nicht aktiv ein, dafür ist sie zu stolz. Dennoch schätzt sie ausgedehnte Spaziergänge und kann auch prima am Rad geführt werden. Aber inbesondere Welpen und junge Hunde dürfen von Ihren Besitzern nicht zu stark ausgelastet werden.
- Doggenwelpen sollten in der Anfangszeit kleine Spaziergänge von 15 Minuten unternehmen. Eine Steigerung auf bis zu 30 Minuten kann nach einigen Wochen erfolgen, mehr sollten es für Welpen keinesfalls werden.
- Doggen befinden sich im Alter von drei bis sieben Monaten in ihrer Hauptwachstumsphase. Vermeiden Sie auch hier ausgedehnte Radtouren und Gewaltmärsche. Gegen Ende der Hauptwachstumphase sind 60 minütige Spaziergänge bereits möglich, fangen sie aber lieber später als früher damit an.
- Ab einem Alter von zwölf Monate kann man, je nach Konstitution und Körper des Hundes, auch längere Touren und Spaziergänge durchführen.
- Ausgewachsene und gesunde Tiere schaffen mühelos auch ihre 20 – 25 km Radtouren.
Sofern der Charakter es zulässt darf und soll die Dogge auch die Möglichkeit erhalten, sich ohne Leine frei zu bewegen. Üblicherweise sind Doggen gelehrige und friedvolle Tiere, die sich bei Kontakt mit anderen Hunden auch noch gut abrufen lassen.
Jagdtrieb
Aufgrund ihrer Historie steckt in jeder Dogge auch noch ein Rest Jagdhund. Der Trieb ist in den letzten 200 Jahren zurückgezüchtet worden kann aber vereinzelt zum Vorschein kommen. Durch den Besuch einer Hundeschule und der richtigen Hundeerziehung kann hier aber durch die Besitzer entsprechend gegengesteuert werden. Insbesondere bei Spaziergängen sollten sie stets darauf achten, dass sich ihre Dogge nicht zu weit von Ihnen entfernt, damit Sie sie im Zweifel noch abrufen können.
Auflagen & Einreisebestimmungen
- Schweiz: In Tessin steht die Deutsche Dogge auf der Rasseliste
- Frankreich: Der Hund kann eingeführt werden, sollte aber von einem Erwachsenen an der Leine und mit Maulkorb geführt werden.
Optik und Fell
Doggen sind imposante und edle Erscheinungen mit einem kräftigen, athletischen Körperbau. Das kurze Fell ist dicht und glänzend und in unterschiedlichen Farben zu bewundern. Insgesamt ist die Deutsche Dogge ist in drei Farbschlägen fünf Farben erhältlich.
- Gelb und Gelb gestromt
- Gefleckt und schwarz
- Blau
Pflege und Haltung
Die Dogge braucht in erster Linie viel Liebe und Zuneigung um ihr sensibles Gemüt zu befriedigen sonniges Gemüt. Ihre Familie liebt die Dogge über alles. Lässt man ihr teils stürmisches Wesen außer acht, ist sie ein wunderbarer Familienhund, der auch mit Kindern sorgsam, sanft und geduldig umgeht. Eine Dogge wohnt im Idealfall ebenerdig ohne Treppen um die erhöhten Belastungen des Bewegungsapparates zu vermeiden und bekommt genügend Auslauf. Trotz ihrer Größe lässt sie sich auch in einer Wohnung halten – jedoch ist ein Haus mit Garten einer Stadtwohnung klar vorzuziehen. Doggen sind absolut gesellige Hunde die höchst ungern allein gelassen werden.
[affilipus_product_box asin=”B00XWARVWU”]Erziehung der Deutschen Dogge
So lieb und verschmust Doggen im Allgemeinen sind so ist die schiere Kraft eines 80-90 Kilo schweren Rüden nicht zu unterschätzen. Das Spazieren Gehen wird zum Spießrutenlauf, wenn der Hund nicht das kleine 1×1 der Hundeerziehung genossen hat und der Besitzer weiß, wie er den Hund zu führen hat. Eine konsequente Erziehung vom ersten Tage an nicht nur ratsam sondern zwingend erforderlich. Besonders in der Prägephase (bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres) ist es ratsam dem Tier möglichst viel Wissen bzw. richtiges Verhalten zu vermitteln und anzutrainieren. Dazu gehören regelmäßige Besuche in der Hundeschule genauso wie der Kontakt zu anderen Hunden und das antrainieren der wichtigen Kommandos, “Sitz, Platz und Fuß”.
Anfälligkeiten & häufige Krankheiten
- Krebs
- Gelenksdysplasien (HD)
- Magendrehung
- Herzmuskelerkrankungen (dilatative Cardiomyopatie kurz DCM)
In der Wachstumsphase sollten Junghunde vor übermäßiger Belastung durch zuviel Bewegung und Treppen steigen geschützt werden um den Bewegungsapparat nicht nachhaltig zu schädigen.
Besonderheiten
- Die Deutsche Dogge wurde lange Zeit auch Ulmer Dogge genannt (siehe Geschichte).
- Die Deutsche Dogge “Zeus” ist mit 112 cm von der Pfote bis zum Rücken offiziell der größte Hund der Welt. Bis 2013 trug diesen Titel die Dogge Giant George mit 110 cm und 1mit Würde.
- Früher nannte man die gefleckte Dogge auch Harlekin Dogge. Allerdings wird der Begriff Harlekin Dogge nicht mehr offiziell verwendet.
Häufige Fragen
Was ist der Unterschied Deutsche Dogge und Dänische Dogge?
Die Rasse Deutsche Dogge unterscheidet sich minimal von der Dänischen Dogge. Der Große Däne (Great Dane) ist etwas höher und schlanker als die Deutsche Dogge jedoch nahezu nicht mehr als Rasse existent.
Was kostet eine Deutsche Dogge?
Wer die Anschaffung eines Doggen Welpen beabsichtigt sollte mindestens 1.300 € einplanen, wenn es sich um ein Tier eines vom Deutschen Doggen Club anerkannten Züchter handeln soll. Aufgrund ihrer seltenen Farbgebung kann der Kaufpreis für eine gefleckte Dogge aber auch bei bis zu 2.500 € liegen. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die seriöse Herkunft und meiden Sie Vermehrer oder günstige Lockangebote aus dem Internet.
Wie viel isst eine Deutsche Dogge?
Abhängig vom Alter, der Größe und dem Gewicht der Dogge sind folgende Richtwerte für die eigene Kalkulation nutzbar. Generell sollten Hunde so gehalten werden, dass man den Rippenbogen noch erfüllen und ggf. sehen kann. Ein stattlicher Rüde bekommt demnach ca. (!!!)
- Trockenfutter: ca. 1.000g
- Barf: ca. 2.000g
Füttern Sie das Hundefutter unbedingt mehrmals täglich! Somit können Sie das Risiko einer Magendrehung reduzieren, da die Bänder im Magen nicht so schnell ausleiern bzw. weniger stark beansprucht werden. Doggen Welpen sollten bis zu fünf mal pro Tag mit Welpenfutter versorgt werden.
Wann ist eine Dogge ausgewachsen?
Wie alle großen Hunderassen sind auch die Doggen Spätzünder.
- Bis zu einem Alter von 1 Jahr wächst die Dogge in die Höhe
- Bis zu einem Alter von 2 Jahren wächst die Dogge in die Breite
- Die geistige Reife erlangt die Dogge während dem 2 – 3 Lebensjahr
Sabbern Deutsche Doggen?
Aufgrund der überzüchteten Lefzen sabbern Deutsche Doggen. Besitzer sollten sich inbesondere nach dem Essen, nach dem Trinken und nach Anstrengungen durch Spielen und Spazieren auf einen erhöhten Speichelfluss ihres Tieres einstellen.
Wie alt werden Deutsche Doggen?
Die Frage kann nur bedingt beantwortet werden. Eine Lebenserwartung von 6 – 8 Jahren ist realistisch. Ausnahmen bestätigen glücklicherweise die Regel und so werden sie auch Hundehalter finden, deren Dogge zehn oder gar zwölf Jahre alt geworden sind. Wie bei vielen großen Hunderassen gehört hier neben Glück und Genetik auch das Zutun des Besitzers zu.
Qualitativ hochwertiges Futter, keine Überanstrengung besonders in den Wachstumsphasen und das Schaffen von Rahmenbedingungen die eine Magendrehung verhindern sollen hier exemplarisch in die Verantwortung des Halters gelegt werden. Über- und Untergewicht können die Lebenserwartung ebenfalls beeinflussen. Wie lange Deutsche Doggen leben hängt also auch von der Fürsorge ab, die sie durch Ihre Besitzer erfahren.
Videos & weitere Bilder
Zusammenfassung:
Die Deutsche Dogge ist ein liebevoller und anhänglicher Hund. Aufgrund seines imposanten Erscheinungsbildes, bedingt durch Größe und Gewicht, ist die Dogge wie alle großen Hunde nicht in gänzlich unerfahrene Hände abgegeben werden. Doggen sind tolle Familienhunde die mit Kindern bedächtig umgehen können und im Zweifel auch für ihre Besitzer eine Schutzfunktion erfüllen. Wer eine Deutsche Dogge kaufen möchte, sollte im Vorfeld prüfen ob er die Rahmenbedingungen erfüllen kann um dem Tier ein gutes Zuhause zu bieten. Auch sollten entsprechende Führungsqualitäten und genügend Kraft vorhanden sein um der Dogge “Herr” zu werden.
Ansprechpartner (Verbände / Züchter)
Doggen in Not
Leider geraten auch Doggen in Not. Die Gründe dafür sind vielfältig und unterschiedlich und dennoch landen immer wieder Doggen in Tierheimen. Oftmals sind Besitzer aufgrund der Größe überfordert, Trennungen sind ein häufiger Grund und auch Umzüge in kleinere Wohnungen oder ins Stadtgebiet können Anlass genug sein, um sein Tier abzugeben.Wer Doggen in Not sucht oder kennt, findet hier ein Auflistung der Anlaufstellen und Ansprechpartner.
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