Tierabwehrspray gibt Menschen in brenzligen Situationen einen zusätzliche Option um einen Hunde- bzw. Tierangriff zu verhindern. Oder sich davor zu schützen. Tierabwehrspray ist i.d.R. besser bekannt als Pfefferspray.
Pfefferspray darf in Deutschland legal verkauft werden, sofern es sich um ein Produkt zur Tierabwehr handelt. Als sogenanntes Reizstoff-Sprühgerät gegen Menschen ist der Verkauf an Privatpersonen nicht zulässig. Deklariert der Handel die Ware als Tierabwehrspray schon. Verstehe einer unsere Gesetzte. Dennoch ist der Besitz von Pfefferspray zur Tierabwehr sinnvoll.
Tierabwehrspray gegen Hunde einsetzen
Es gibt leider immer wieder Situationen, in denen man alleine einem fremden Hund gegenübersteht. Nicht immer ist direkt ersichtlich, ob ein Herrchen oder Frauchen in der Nähe sind um ihr Tier abzurufen. Doch wie schützt man sich vor einem fremden Hund, dessen Absichten unklar sind?
Eine Lösung stellt frei verkäufliches Tierabwehrspray dar. Dabei sprüht man feinen Nebel in Richtung des sich nähernden Hundes. Durch den Reizstoff werden Augen, Atmung und Haut angegriffen und gereizt. Das Brennen in den Augen und das Jucken auf der Haut bringen den Hund schnell von seinem Vorhaben ab.
Während einige Menschen das Verhalten über die Körpersprache des Tieres bereits ablesen können, in welchem Gemütszustand sich der fremde Hund befindet
Inhaltsstoffe
Tierabwehrspray ist Pfefferspray und enthält den Wirkstoff Capsaicin. Dieser Reizstoff wird aus dem Harzöl der Tabascopflanze gewonnen.
Erlaubt?
Als Tierabwehrspray ist Pfefferspray in Deutschland frei erhältlich. Es darf jedoch nur gegen Tiere eingesetzt werden.
Wer Pfefferspay gegen Menschen einsetzt erfüllt den Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung. Die Strafbarkeit entfällt, wenn ein Rechtfertigungsgrund wie zum Beispiel Notwehr vorliegt. Die Gesetzesgrundlage dazu steht in § 32 Abs. 2 StGB (Strafgesetzbuch).
Erfahrung?
Wirkung?
Tierabwehrspray greift Augen, Atmung und Haut an. Die Augen beginnen zu brennen und zu tränen, die Atmung wird gestört und die Haut brennt und juckt. Ich habe kein Tierabwehrspray am Hund getestet, kenne aber die Wirkung von Pfefferspray. Es brennt und juckt bestialisch und macht einen innerhalb weniger Sekunden kampfunfähig. Im Gegensatz zu anderen Waffen lässt die reizende Wirkung innerhalb einer Stunde nach und es bleiben keine Schäden oder dauerhafte Verletzungen zurück.
Kaufen?
Man bekommt die kleinen Sprühdosen nahezu überall. Wer nicht lange suchen möchte, greift auf Amazon zurück und bestellt eines der gezeigten Produkte. Ein kurzer Blick auf die Bewertungen sollte für eine Kaufentscheidung genügen. Wichtig ist, dass die Dose im geschlossenen Zustand sicher zu transportieren ist und im Notfall einfach zu bedienen. Der Preis für eine Dose Pfefferspray bewegt sich bei ca. 5 – 10 € für 40 ml.
Auch verkauft die Drogeriemarktkette dm Tierabwehrspray seit 2016. Grund sind mutmaßlich nicht besorgte Jogger, sondern das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung seit der Silvesternacht in Köln und ihrer Folgen. Bitte daran denken: Pfefferspray bzw. Tierabwehrspray darf nur in Notsituationen gegen Menschen zum Einsatz kommen.
Entscheidet man sich für den Kauf von Pfefferspray noch folgender Ratschlag: Am besten kauft man sich gleich zwei Dosen, damit man das Spray einmal am Baum ausprobieren kann und den Strahl bzw. Nebel besser einschätzen kann.
Tierabwehrspray für Jogger
Viele Jogger beklagen sich mit Recht darüber, dass Ihnen beim Ausüben ihres Sport Hunde plötzlich hinterher rennen. Gehen die Situationen in den meisten Fällen friedlich aus, gibt es aber auch die Einzelfälle in denen Jogger vom Hund angesprungen oder gar gestellt, angebellt oder gebissen werden.
Tipps für Jogger
Jogger, die kein Tierabwehrspray nutzen möchten, sollten folgende drei Tipps beherzigen um die Situation zu entschärfen. Zuerst Ausschau nach dem Besitzer halten und besonnen auf sich aufmerksam machen.
- Nicht weiter rennen, sondern Stehen bleiben oder langsam weitergehen – Joggen wirkt auf Hunde wie Fangen spielen oder Flüchten
- Hund anschreien und wild gestikulieren – Wirkt auf den Hund bedrohlich
- Hund anstarren und fixieren – Wirkt ebenfalls bedrohlich und ist in der Hundesprache ein Machtkampf
Tipps für Hundebesitzer
Damit es er gar nicht zu einer Jagd auf Jogger kommt ist insbesondere der Hundehalter in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass der Hund einem Jogger von vorherein nicht hinterherlaufen kann.
- Besuch der Hundeschule oder des Online Hundetraining
- Hund ist angeleint, sofern er sich nicht abrufen lässt oder ausgeprägten Jagdtrieb besitzt
- Neigt der Hund zu aggressivem Verhalten ist ein Maulkorb ebenfalls ratsam
Persönliche Meinung und Fazit
Pfefferspray ist äußerst wirksam zur Tierabwehr. Und ja, ich würde ebenfalls davon Gebrauch machen um einen fremden Hund von mir oder meinen Tieren fern zu halten. Da die Folgen durch den Einsatz kurzschweilig schmerzhaft aber langfristig folgenlos bleiben ist das Spray eine gute Möglicheit, seine Hunde, den freilaufenden Hund und sich selbst vor einem Angriff oder Kampf zu schützen. Die aus einer Beißerei resultierenden Folgen und Tierarzt Kosten sind in der Regel weitaus kostspieliger.