Lange Zeit war es nahezu ein Todesurteil, wenn die Diagnose der Epilepsie beim Hund gestellt worden ist. Viele Besitzer sind nach dem Besuch beim Tierarzt am Boden zerstört und ohne Frage ist diese Diagnose niederschmetternd, jedoch schon lange keine aussichtslose Lage mehr. Inzwischen ist die Medizin derart fortgeschritten, dass sogar Dein Hund medikamentös gut eingestellt werden kann und ein durchaus glückliches Hundeleben an Diener Seite führen kann.
Was ist Epilepsie?
Epilepsie als Solches fasst einen Krampfanfall zusammen, der aufgrund eines Signals im Großhirn stattfindet.
Hierbei entladen sich unvorherseh- oder steuerbar die Nervenzellen.
Wenn nur ein kleinerer Teil des Gehirns betroffen ist, nennt man das, wie beim Menschen auch, partielle Epilepsie. Generalisierte Anfälle hingegen betreffen dann größere Hirnareale.
Auch Stoffwechselstörungen, Hirnverletzungen (durch beispielsweise Trauma durch Unfall) oder genetische Dispositionen können epileptische Anfälle hervorrufen.
Wie äußern sich Anfälle?
Epileptische Anfälle können mit unterschiedlichen Symptomen auftreten.
Ganz klar ist jedoch, dass im Moment des Anfalls das Bewusstsein Deines Hundes gestört ist, manchmal kann das bis zur Bewusstlosigkeit führen.
Beim Menschen wird beispielsweise darum gebeten, die betreffende Person unbedingt auf dem Fußboden zu lagern, nicht straff zu fixieren und – sehr vorsichtig – einen Mundkeil zwischen die Zähne zu schieben. Dies kann beispielsweise ein Alltagsgegenstand wie eine Packung Taschentücher sein. Das an sich ist weitreichend gefährlich für den Ersthelfer, da die Person, die diesen Anfall erleidet, krampft und unkontrolliert zuckt oder erstarrt. Daher kann es, ungewollt, zu Bissverletzungen kommen.
Auch Dein Hund krampft im dem Moment, kann versteifen, da auch Muskelstarren einhergehen können.
Es kann sein, dass er bellt, was er ebenfalls nicht kontrolliert, es kann passieren, dass seine Pfoten ihn unkontrolliert schnell tragen, aber auch einfach umfallen kann er.
Da jegliche Körperfunktion nicht mehr gesteuert werden kann und Dein Hund eine Art Blackout hat, kann es sein dass er kaut, schnappt und Kot oder Urin absetzt.
Eine Strafe hierfür ist absolut unangebracht, Dein Tier wüsste nicht einmal mehr etwas von diesem Anfall, wenn es wieder zu sich kommt.
Meist dauern epileptische Anfälle etwa 2 Minuten.
Gibt es Vorboten eines Anfalls?
Jain. Jeder Hund ist dahingehend unterschiedlich.
Manch Einer ist kurz zuvor apathisch, der Nächste hingegen verhält sich völlig normal.
Dass Du nicht jede Verhaltensveränderung sofort bemerkst, ist ganz normal. Beobachte Deinen Liebling ganz genau. Kommt Dir irgendetwas merkwürdig vor, behalt ihn im Auge.
Da die Vierbeiner sich beim Tierarzt meist vollkommen alltäglich benehmen wird empfohlen, dass Du als Halter eine Videokamera verwendest, um das Verhalten Deines Hundes vor einem Anfall festzuhalten. Das erleichtert es Deinem Tierarzt, die korrekte Diagnose zu stellen.
Muss ich mit Nachwehen rechnen?
Wie bereits eingangs erwähnt – jeder Hund reagiert individuell.
Es gibt Tiere, die noch Stunden nach ihrem Anfall desorientiert sind, andere stehen wieder auf und sind genauso, wie zuvor auch.
Umherirren ist im Nachgang möglich, maximaler Hunger, Gliederversteifungen und manche Tiere sind nach einem Anfall leider aggressiv.
Handlungsbedarf besteht in jedem Fall.
Der Gang zum Tierarzt ist unvermeidbar
In egal welchem Fall des Krampfanfalles solltest Du mit Deinem Liebling den Tierarzt Deines Vertrauens aufsuchen.
Sollten allerdings mehrere Anfälle in Folge kommen, ist höchste Eile geboten.
Sobald Dein Arzt die genaue Art der Epilepsie feststellen konnte, kann er Deinen Hund auch medikamentös einstellen.
Wie verhalte ich mich, wenn ein Anfall kommt?
Da Dein Hund ganz unkontrolliert beißen könnte, solltest Du Dich vorsehen, er tut das nicht mit Absicht, aber die Verletzungsgefahr ist gegeben.
Bitte halte Deinen Hund nicht fest, fixiere ihn nicht, das macht ihm zusätzliche Angst und Beklemmungen. Auch Deine Panik kann auf Deinen Hund übergehen, also versuche bitte, so ruhig zu bleiben wie es nur geht.
Das einzige, was Du für Deinen Hund in dem Moment eines Anfalls tun kannst ist, die um ihn herum vorhandenen Gegenstände, an denen er sich verletzen könnte, weg zu räumen. Wirf zur Not ein Sofakissen vor die Schrankecke.
Im Gegensatz zum Anfall beim Menschen betone ich hier, dass Du bitte nicht auf die Idee kommen solltest, Deinem Hund einen Gegenstand zwischen die Zähne zu schieben. Das ist nicht gewinnbringend. Ein kleiner Biss in die eigene Zunge heilt schneller ab, als ein abgebissener Finger des Herrchens.
Und wann geht Epilepsie wieder weg?
Dein Hund ist chronisch erkrankt, denn Epilepsie ist eine Diagnose auf Lebensdauer und nicht heilbar.
Die vom Tierarzt verordneten Medikamente muss er lebenslang einnehmen.
Dennoch kann es sein, dass sich trotz der Medizin die Anfälle häufen.
Zusätzlich könnte Dein Tierarzt euch Bachblüten empfehlen, wobei die Rescue-Tropfen zuvor nicht wirken können, die Notfalltropfen kannst Du aber eventuell nach einem Anfall geben, um Deinen Liebling zu beruhigen.
Kann ich Anfälle vermeiden?
Du kannst die Anfallrate selbst schwer beeinflussen, ebenso wie Dein Hund.
Allerdings kannst Du – gerade in der anstehenden Weihnachtszeit – blinkende Lichter vermeiden, die die Nerven nur zusätzlich reizen. Lass am besten auch den Fernseher aus, wenn Dein Hund zugegen ist.
Ob Impfungen und Wurmkuren nun so gut sind, solltest Du auch bei Deinem Tierarzt ansprechen.
Vermeidet Stress. Dazu gehört laute Musik, viel Besuch, auch extreme Duftstoffe wie Parfum.
Auch das Futter könntest Du wechseln, in Absprache mit dem Arzt.
Abschließend ein ermutigendes Wort:
Es gibt Hunde, die schlimme Anfälle hatten und nach der medikamentösen Einstellung keinen einzigen Anfall mehr erleiden mussten.
Ich kenne sogar einen ganz liebevolles Collie-Frauchen, deren Hund nun bereits 13 Jahre an ihrer Seite ist, trotz der zunächst erschreckenden Diagnose.
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Die Aufklärung ist sehr toll…Mein Hund ist 3 Jahre alt geworden und ist an epelepsie erkrankt als wir mit den Tabletten anfingen fing er gleich an mit durchfall dann par Wochen später zusätzlich Juckreiz und ausschlag am ganzen Körper als wir denn zum Arzt gingen meinte er er hätte erlergisch auf die Tabletten reagiert..wir sollten Wechseln und niedriger geben gleich danach hatte er wieder ein Anfall dann sollten wir erhöhen und 1 Woche später
Also heute hatte er wieder ein Anfall ich weiß nicht mehr weiter er wird nur voll gepumpt mit Tabletten wegen seiner alergischen reaktion dann sagt die eine Klinik das kommt vom futter abet doch nicht zeitgleich wo er die Tabletten angefangen hat zu bekommen ich bitte um rückantwort und rat er ist nicht kastriert und ist ein siberian husky