Der Hund als Zeckenwirt

Die Gartensaison ist jedes Jahr eine Freude, für Dich und auch Deinen Hund. Andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung tun sich wieder auf, das Wetter wird milder bis warm. Herrliches Garten- und Badewetter lockt, Spaziergänge im Wald machen Spaß und halten fit. Doch jeden Sommer das Drama mit den Zeckenbissen verdirbt einem ein bisschen die Laune.

Woran erkenne ich eine Zecke?

Sobald es warm wird, tritt der Holzbock, wie die Zecke auch genannt wird, wieder gehäuft auf. Die Blutsauger leben meist im Unterholz, höherem Gras und generell unter Baumrinde.

Streift nun Dein Hund im Garten mal durch die Koniferen so kann es sein, dass er sich einen oder mehrere solcher Parasiten mitgenommen hat.

Acht Beine zieren die Körperseiten der Zecke, wobei der Rumpf im Verhältnis groß erscheint. Noch leer ist der Parasit extrem klein und fällt nicht weiter auf. Wie ein kleiner schwarzer, aber wandernder Punkt wirkt das noch hungrige Tierchen. Um ein Vielfaches vergrößert sich die Zecke, wenn sie sich an Deinem Hund labt. Meist schimmert der Blutsauber dann rot-braun oder grau und kann Ausmaße bis zu 11×7 Millimeter annehmen.

Mit Vorliebe verbeißt sich die Zecke an den Ohren Deines Hundes. Dort ist leicht eine Quelle zu entdecken für den Parasiten, sie ist während ihrer Mahlzeit geschützt und gewärmt.

Wie kann ich die Zecke entfernen?

Du benötigst eine Zeckenzange, die Du in der Apotheke oder auch in einer gut sortierten Drogerie bekommst.

Ganz wichtig ist, dass die ganze Zecke entfernt wird. Normalerweise ist es so, dass das vollgesogene Tier von allein von seinem Wirt anfällt und seiner Wege geht. Die Zeckenzange wird dann möglichst nahe am Biss angesetzt und die Zecken mit einer Drehbewegung entfernt.

Beim Entfernen des Parasiten solltest Du zwingend darauf Acht geben, dass der Kopf des Blutsaugers mit abgeht. Entfernst Du nur den Körper, bleibt der Kopf im Gewebe festgebissen, kann Krankheiten übertragen und die Bissstelle entzünden.

Ein Ammenmärchen ist, dass man zuvor die Zecken mit Öl beträufeln soll – bitte mach so etwas nicht, der Parasit fühlt sich dann dem Ertrinken nahe und entleert seinen Mageninhalt in die Wunde.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Schwellungen an der Bissstelle solltest Du dem Tierarzt zeigen.
Auch, wenn Dein Hund sich auffällig benimmt, wohlmöglich lethargisch rumliegt oder wenig Appetit aufweist oder es gar zu Fieber kommt, ist ein Besuch beim Tierarzt unabdingbar.

Welche Folgeerkrankungen bringen Zecken mit sich?

Borreliose und FSME können zum Beispiel die Folge eines Zeckenbisses sein.

Lahmt Dein Hund, kann das von Gelenkschmerzen stammen, die zum Beispiel mit einer Borreliose-Infektion einhergehen.
Entzündliche Prozesse an den Bissstellen können auftreten.

Eine Erkrankung, die aus einem Zeckenbiss resultiert, wird vom Tierarzt frühestens 3 Wochen nach einem Zeckenbiss per Blutentnahme kontrolliert. Beschwerden allerdings können auch erst Jahre nach einer Infektion auftreten.

Wie kann ich Zecken meiden?

Zeckenhalsbänder können prophylaktisch helfen.

Außerdem hast Du die Möglichkeit, Spot-on-Präparate anzuwenden. Diese werden in den Nackenbereich Deines Hundes getropft und ziehen dann über die Haut automatisch ein und verteilen sich so im Körper. Das schreckt die Parasiten nicht zwingend ab, aber es tötet sie binnen weniger Stunden.

Auch abschreckende Präparate in gleicher Anwendungsform bekommst Du inzwischen im Handel.

Die meisten Präparate kannst Du ab der 12 Woche anwenden und sie sind wirksam gegen Zecken und zusätzlich Haarlinge und Flöhe. Die Wirkdauer beschränkt sich auf etwa 4 Wochen.

Auch als Spray sind solche Mittel erhältlich, hierbei muss allerdings Dein gesamter Hund eingesprüht werden.

Kann ich meinen Hund gegen Zecken impfen?

Nein. Eine Impfung gegen Zecken gibt es nicht. Aber es gibt einen Impfstoff, der gegen eine von Zecken übertragene FSME-Erkrankung schützt.

Die Borreliose-Impfung sollte Dein Hund bekommen, denn etwa jede 3. Infektion begründet sich nachweislich auf einen Zeckenbiss!

Auch das solltest Du mit dem Tierarzt absprechen, denn Hunde, die bereits Zeckenbisse hatten, können nicht immer uneingeschränkt geimpft werden.

Ich wünsche Dir einen zeckenarmen Herbst.

Foto © fotowebbox – Fotolia.com

Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?

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