Durchfall beim Hund

Durchfälle sind lästig bis schmerzhaft, das wissen wir alle – leider – aus eigener Erfahrung. Letztendlich differenzieren wir zwischen akuter und dauerhafter Diarrhoe. Schlimm sind Infektionen mit Rota-Viren beispielsweise oder eine heftige Salmonellen-Enteritis. Hier geht die Infektion meist mit Erbrechen und Durchfällen zugleich einher. Das ist so eine der Sachen, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Leider trifft es manchmal auch unsere Haustiere, denn auch Hunde sind nicht immun gegen Bauchschmerzen und Durchfall. Wo die Ursache liegt und vor allem – was Du dagegen tun kannst und ab wann ihr zwingend den Tierarzt Deines Vertrauens aufsuchen solltet, erfährst Du im folgenden Artikel.

Wie äußert sich Durchfall bei Deinem Hund?

Wenn Dein Hund sich alsbald mit Durchfall quält, kannst Du einige Vorzeichen beobachten. Was generell beunruhigend wirkt ist die Tatsache, dass Dein Hund lethargisch wird. Er mag nicht spielen und liegt letztendlich nur traurig in seinem Körbchen. Hier stimmt in diesem Fall also schon mal etwas ganz und gar nicht. Außerdem gibt es Abstufungen – der Stuhl Deines Hundes kann breiig sein, weich oder ganz flüssig. Gerade Welpen weisen oft dünnen Stuhl auf.

Hinzu kommt, dass Dein Partner kaltschnäuzig sein sollte. Ist die Nase warm, solltest Du ihn genauer beobachten. Ausgenommen ist natürlich die warme Nase nach dem Toben, da der Körper Deines Vierbeiners sich hierbei sowieso erhitzt. Das reguliert sich jedoch von allein wieder. Allerdings betone ich hier besser, dass dieses Anzeichen eben auch kein sicheres darstellt, da beispielsweise unsere Doberfrau stets eine warme Nase hat, was eigentlich untypisch ist. Zittern und Hecheln sind Anzeichen dafür, dass Dein Liebling mit irgendwas kämpft. Auch hier solltest Du natürlich beachten, dass nach einer Tobe-Runde im Garten das Hecheln normal ist. Doch liegt Dein Tier apathisch im Kissen und hechelt vor sich hin, gehört er zum Tierarzt.

Beobachte, ob Dein Schatz seine Näpfe leert. Viel zu trinken ist in jedem Fall wichtig, ganz gleich ob bei Durchfall oder zum Beispiel zu festem Stuhl. Gerade bei Fieberverhält es sich ebenso, wie bei uns Menschen: Trinken, trinken, trinken! Und wenn Du sonst einen Hund an Deiner Seite hast, dessen Appetit eher groß ist, wird Appetitlosigkeit deutlich als ein Krankheitssymptom einzustufen sein. Doch auch umgekehrt ist es besorgniserregend: Es gibt Hunde, die aus Selbstschutz urplötzlich alles aufnehmen, was ihnen den Weg kreuzt. Sogar ganze Textilien fressen sie manchmal. Und all das nur, um Erbrechen zu erzwingen. Schau auch mal, ob Dein Schatz bei eurer Gassirunde Gras frisst. Sehr beliebt ist Quecke bei Hunden, die ihren Magen reinigen wollen.

Das Zahnfleisch Deines Hundes kann auch Aufschluss geben über seinen Zustand. Rosig sollte es sein und gut durchblutet. Wird es weiß, solltet ihr euren Tierarzt aufsuchen. Hast Du schon mal Deine eigene Zunge angesehen, wenn Du einem echten Magen-Darm-Infekt unterlegen warst? Sie wird pelzig und blass.

Auch das Fell Deines Hundes sagt viel über seinen Gesundheitszustand an. Glänzend sollte es sein und keinesfalls plötzlich stumpf. Darüber hinaus kann es das Symptom – vor allem für Parasiten sprechend – sein, dass Dein Hund richtige Atemprobleme bekommt. Und wenn Dein Schatz auf dem Gesäß herumrutscht, mit Vorliebe auf rauem Teppich, solltest Du ihn einfach mal Deinem Tierarzt vorstellen. Wenn Dein Hund sich übermäßig am After leckt oder gar beißt, kann auch das mehrere Ursachen haben. Eine Analdrüsenentzündung bzw. eine Verstopfung Selbiger kann die Ursache sein oder eben auch Parasitenbefall. Gewichtsabnahme kann auch hindeuten auf Parasiten – vor allem, wenn Dein Schatz dennoch gut frisst.

Wenn Du Zweifel hast, schau Dir den abgesetzten Stuhl Deines Hundes mal genauer an. Schleimig oder gar mit Würmern besetzt darf er nicht sein. Manche Hunde scheiden sogar Blut mit aus. Das muss nicht zwingend rot sein, auch sogenannter Teerstuhl ist ein Zeichen und in jedem Fall gehört ihr so in das Wartezimmer beim Veterinärmediziner. Teerstuhl erkennst Du daran, dass der Stuhl ganz pechschwarz ist und deutet auf eine Blutung in den ersten beiden Dritteln des Verdauungstraktes hin. Hier sollten also alle Alarmglocken schrillen.

Mögliche Ursachen für Durchfälle

Solltest Du Würmer im Stuhl Deines Hundes bemerken, ist das schnellstens zu behandeln. Generell sollte Dein Hund ja in aller Regelmäßigkeit eine Wurmkur erhalten. Dass ein Hund immer mal einen Wurm hat, ist nicht tragisch und dieser Parasit wird durch die besagte Wurmkur abgetötet und ausgeschieden. Wenn ein Hund aber richtig verwurmt ist und die Tierchen sich im Stuhl tummeln, ist der Hund schwer krank. Mindestens drei Mal im Jahr solltet ihr entwurmen. Solltest Du in Deinem Haushalt außerdem Kinder haben, sind 4 Wurmkuren empfehlenswert. Im schlimmen Fällen des Befalls erbricht das Tier die Würmer sogar. Im Stuhl erkennst Du meist schleimige Anteile, darüber hinaus leider ab und zu sogar frisches Blut und weiße kleine Fäden, also Gliedmaßen von Würmern, die sie abstoßen. Manche sehen aus, wie kleine Reiskörner.

Du hast kürzlich das Futter gewechselt? Auch das kann die Ursache für den Durchfall sein. Dein Hund stellt sich vielleicht nicht so gut darauf um oder hat sogar einen Allergie auf einen der Inhaltsstoffe oder es mangelt an einem Inhaltsstoff aus dem vorherigen Futter. Auch solltest Du genau beobachten, ob Dein Hund als Staubsauger agiert und auch Abfälle aufnimmt. Geflügel und Fisch können beruhigend wirken, ebenso wie gekochter Reis. Abgestandenes Futter und Wasser sollte Dein Schatz nicht bekommen und zu sämtlichen Putzmitteln bitte keinen Zugang haben.

Bei chronischem Durchfall können neben Parasiten wie Bandwürmern oder Fadenwürmern auch Kokzidien ursächlich sein. Dieser Parasit befällt sowohl den Magen, als auch den Darm, aber macht sich im Letzteren zumeist durch Durchfälle bemerkbar und vermehrt sich rasend schnell.

Bakterien und Viren können Deinen Hund ebenso quälen. Genauso, wie Vergiftungserscheinungen und erbliche bedingte Darmerkrankungen oder Krankheiten der Bauchspeicheldrüse. Da Du Dich gerade in einem Hundemagazin darüber beliest, gehe ich davon aus, dass Dein Hund nicht frustriert oder unbeachtet ist bei Dir. Denn auch psychische Faktoren können eine große Rolle spielen bei Störungen des Verdauungstraktes.

Hausmittel

Wenn Dein Liebling ruhelos ist und Schmerzen hat, gehört ihr zum Tierarzt. Und auch, wenn ihr den Durchfall nicht in den Griff bekommt oder Du schlicht unsicher bist. Am besten wäre es, Du würdest bitte gleich eine Stuhlprobe mitbringen dorthin, sodass Dein Arzt ihn gleich in ein Labor einschicken kann.

Also gleich vorab: Der Tierarzt hilft sicher und kann die Ursache für den Durchfall und die begleitenden Beschwerden schnell herausfinden.

Sollte es sich allerdings um einen einmalig breiigen Stuhl handeln und es Deinem Schatz darüber hinaus gut gehen, setz ihn für einen Tag auf Diät und biete ihm stets Wasser an. Schonkost kann Dein Hund bekommen, frei von Gewürzen bitte. Dazu kannst Du zu einem Drittel Magerquark mit zwei Dritteln salzlos gekochtem Reise vermengen. Auch Hüttenkäse mit Nudeln kann er bekommen oder Hühnchen oder Pute mit zerdrücktem Hüttenkäse und Reis, einem kleingeraspelten Apfel und einem Esselöffel Leinsamen. Kombiniere das im Verhältnis zum Gewicht Deines Hundes. Hat er Appetit, sieht es sehr gut aus.

Was kann der Tierarzt tun?

Zunächst einmal kann euer Tierarzt Stuhlproben untersuchen lassen und auch Blut abnehmen, um zunächst mal diagnostisch vorzugehen. Auch Röntgen wäre eine Variante, um die Ursache für die Beschwerden Deines Hundes heraus zu bekommen oder ein Bauchultraschall.

Im Zweifelsfall kann eine Darmspiegelung notwendig sein. Hier kann man zunächst einmal optisch erfassen, die es im Darm Deines Lieblings aussieht und eventuelle Tumorerkrankungen sogar ausschließen, was durchaus beruhigend wirkt. Auch eine kleine Gewebeprobe entnimmt er hier, was übrigens nicht schmerzhaft ist, da der Darm nicht mit Nerven versorgt wird.

Hat der Tierarzt die Ursache gefunden, kann reagiert werden: Eventuell ist eine Wurmkur fällig oder die Umstellung des Futters notwendig. Manchmal, in schweren Fällen, liegt auch eine Dehydration vor, sodass Dein Tierarzt Deinem Hund eine Infusion verordnen wird. Diese enthält Wasser und Elektrolyte.
Nach allerspätestens 24 Stunden mit Beschwerden ist eine Konsultation beim Tierarzt dringend empfohlen! Beim Welpen entsprechend bitte eher, denn der kleine und noch nicht ausgereifte Organismus bedarf besonderer Pflege und trocknet sonst sehr schnell aus.

Da bei akutem Durchfall der Stuhl unkontrolliert und deutlich häufiger, als sonst abgesetzt wird, wirst Du allerdings sehr wahrscheinlich sogar gern zum Arzt fahren.

Ich wünsche euch jedenfalls eine bauchschmerzfreie Winterzeit!

Foto © jogyx – Fotolia.com

Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?

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