Beim Raufen oder spielen kann es passieren, dass Dein Liebling mal einen Kratzer davonträgt. Auch kleinere Bissverletzungen, die sehr oberflächlich sind können auftreten. Doch was ist dann zu tun? Und ab wann solltest Du mit Deinem Vierbeiner den Tierarzt aufsuchen?
Kleine Bisswunden beim Raufen
Spielerisches Raufen gehört im Park und der Hundeschule, sowie bei Hundetreffen nahezu dazu. Daran ist generell nichts schlimm.
Leider kann es ab und zu passieren, dass ein Spielkamerad die Grenzen dezent überschreitet und es zu kleineren Bissverletzungen kommt.
Doch auch kleine Bisswunden sind nicht zu unterschätzen.
Oftmals bluten sie nicht sonderlich stark, sind aber sichtbar. Allerdings ist schwer abzuschätzen, ob die darunterliegenden Gewebeschichten eventuell auch verletzt sind.
Grobere Bissverletzungen
Meist passieren Bissverletzungen im Bereich des Nackens, des Kopfes und der Extremitäten.
Im Burstkorbbereich kommt es seltener zum Biss, ist jedoch auch besonders gefährlich. Hier können innere Organe verletzt worden sein, was Du nicht sofort erkennen musst.
Nachsorge beim Biss
Der Speichel und der Mundraum insgesamt ist bei Hunden und Katzen voll mit Bakterien und Keimen, die Wundbrand, Entzündungen und Abszesse verursachen kann.
Die Bisswunde gehört unbedingt gereinigt. Ein Arztbesuch ist unumgänglich. Ganz gleich, ob Dein Tier gebissen worden ist oder Du selbst, denn gerade Menschen reagieren sehr stark auf die beim Hundebiss übertragenen Keime. Meist ist eine eitrige Wunde nicht vermeidbar.
Die meisten Bisse müssen nach dem Desinfizieren durch den Tierarzt auch genäht werden. Die Wunde muss dann abgedeckt werden und Dein Hund sollte daran gehindert werden, sich daran zu lecken, was seinem natürlichen Instinkt entsprechen würde.
Wenn Du selbst betroffen bist, ist Dein nächster Weg sofort Dein Arzt. Hast Du Deinen Impfpass nicht dabei, wird Dir sofort mindestens eine Tetanus-Impfung appliziert. Und keine Bange – überimpfen kann man Dich diesbezüglich nicht.
Infektionsgefahr
In schlimmen Fällen kann es zur Sepsis kommen. Leider ist es dann manchmal nicht zu vermeiden, dass sogar Gliedmaßen amputiert werden müssen, um das betroffene Fellkind zu retten.
Ganz gleich, wie harmlos ein „kleiner“ Biss zu sein scheint, im Zweifelsfall solltest Du den Weg zum Tierarzt auf Dich nehmen, um die Wunde adäquat versorgen zu lassen.
Gerade bei unbekannten Tieren, die beißen, ist Vorsicht geboten. Denn vor allem tollwutinfizierte Tiere sind aggressiv und bissig.
Beachte die Aktualität des Impfstatus Deines Lieblings, dieser sollte stets auf dem neuesten Stand sein.
Empfohlener Impfplan
Einen international anerkannten allgemeinen Impfplan gibt es offiziell leider nicht.
Doch die Empfehlungen kannst Du bei Deinem ortsansässigen Tierarzt erfragen.
Generell werden Impfungen gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Tollwut, Leptospirose, Zwingerhusten und Borreliose empfohlen.
Damit sollte in der 7. Bis 8. Lebenswoche begonnen werden.
Gegen Tollwut wird erst ab der 12. Woche geimpft und eine Nachimpfung ist nicht notwendig.
Nachimpfungen (nach der Grundimmunisierung) sind dann ab der 12. Oder 13. Lebenswoche dran und gegen Staupe und Parvovirose bei hoher Infektionsgefahr aller 2 bis 4 Wochen.
Wichtig: Geimpft werden kann Dein Liebling nur, wenn er augenscheinlich gesund ist, denn wie beim Menschen auch, wird nicht in Infektionen hineingeimpft, weil das Deinen Hund nur zusätzlich belasten würde.
Vor einer Impfung solltest Du bei Deinem Liebling etwa zwei Wochen zuvor eine Wurmkur verabreichen.
Foto © zuzule – Fotolia.com
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