Ist mein Hund homosexuell?

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Dass Rüden auch mal gleichgeschlechtliche Vierbeiner anspringen oder eben auch Gegenstände, wie Kissen, ist allgemeinhin bekannt. Es gibt verschiedene Gründe dafür. Es kann sich um Machtgehabe handeln, aber auch um eine Unart und auch offenbar unabhängig davon, ob der Hund kastriert ist oder nicht. Doch oft ist es so, dass wenn es sich um Machtgehabe handelt, die kastrierten Rüden unter den kastrierten Rüden leiden. Einige Hunde besteigen auch ein Kissen, ein Kuscheltier, des Frauchens Hosenbein, aber eben mit Vorliebe ohne eigentliche Vorliebe, sozusagen, den männlichen Artgenossen. Warum das genau so ist, was Du dagegen tun kannst und ob Du das überhaupt solltest und was Dir Dein Hund damit sagen will, habe ich für Dich recherchiert.

Warum gerade ein männlicher Hund?

Besagtes Verhalten wird sehr häufig unter Rüden beobachtet, beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf die Herren der Schöpfung. Um das Geschlecht geht es folglich also gar nicht. Dein Hund ist, auch wenn er einen anderen Rüden – vor allem einen, der kastriert ist – besteigt oder leckt, nicht homosexuell.

Und was bedeutet es, wenn Kuscheltiere, Kissen und Co. besonders gemocht werden?

Es handelt sich schlichtweg um eine Dominanzgeste. Damit wird wem und was auch immer signalisiert, dass Dein Hund ihn, sie oder es überhaupt nicht ernstnimmt. Und das ist ein Problem. Ganz gleich, ob es sich um ein Kissen, ein Kuscheltier, einen anderen Hund, Deinen Ellenbogen oder das Hosenbein des Lebenspartners handelt.

In sehr seltenen Fällen kann es sich auch um eine Art Übersprungsverhalten handeln, weil der Hund seinen Frust an dem Kuscheltier auslässt. Das heißt, er beutelt das Kissen oder Kuscheltier auch, um ihm den Hals zu brechen. Unterbunden gehört dieses Verhalten auf jeden Fall und ein Kuscheltier gehört nicht delegiert und gar nicht zur Verfügung gestellt, denn – hart gesagt – braucht ein Hund einfach kein Kuscheltier.

Sollte ich einschreiten?

Definitiv: Ja!
Der Hund, der auf ein Kuscheltier beispielsweise losgeht, unterwirft es und äußert damit, dass es ihm gehört. Das Kuscheltier mag das dulden, aber Du solltest es strikt verbieten. Egal ob es sich auch nur um ein Kissen handelt. Denn am Ende kann Dein Vierbeiner nicht unterscheiden wo und wann er das „darf“ und wann nicht.

Es sollte also sehr streng und konsequent gegengesteuert werden und dieses Verhalten untersagt. Sonst kommt das Rudelverhältnis aus dem Gleichgewicht und Dein Liebling beginnt damit, sich nach und nach zu behaupten und Dinge in Besitz zu nehmen. Klar funktionieren sollten also Kommandos und Befehle, wie „Aus!“ und „Nein!“. Damit erklärst Du ausdrücklich Dein Vorrecht an den Gegenständen wie Kissen.

Foto © DoraZett – Fotolia.com

Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?

1 Kommentar zu Ist mein Hund homosexuell?

  1. Hallo,
    unser Rüde Lori (unkastriert – 6 Jahre alt, 24 kg schwer) hat in letzter Zeit folgende Uneigenart. In der Hundeschule interessiert er sich vorwiegend für andere kastrierte Rüden. Nicht für alle, sondern lediglich von Zeit zu Zeit immer wieder für “Ausgesuchte”. An Mädels hat er kein Interesse.
    Das ist für die anderen Hunde jedoch sehr unangenehm, denn er ist “nicht mehr zu bremsen”. Er jagd den anderen rum, läuft Rücken an Rücken neben ihm her und würde gerne, wenn wir ihn lassen würden, auf den Rücken des anderen springen. In dieser Hundeschulestunde ist an “lernen” nicht mehr zu denken. Lori ist total aufgeregt und unkonzentriert.
    Meine Frage: Entgegen der Meinung der Hundelehrerin will ich ihn NICHT kastrieren lassen, weil ich Wesensveränderungen befürchte. Ich überlege nur, ob es nicht irgendwelche beruhigende Mittel (keine Chemie,sondern vielleicht chinesische Heilkräuter oder sonstwas) gibt, die ihm helfen, ein frohes unbeschwertes Hundeleben zu führen.
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank und liebe Grüße, Elke

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