
Rattenköder findest Du in vielen Kellern, in Treppenhäusern und auch in Innenhöfen, wo es Beschwerden über die Nagerplage gibt. Doch leider sind die Rattengiftköder nicht nur für Mäuse und Ratten erreichbar, sondern auch für andere Tiere. Wenn Dein Hund einen solchen Köder aufnimmt, gibt es nur noch einen Weg: Direkt zum Tierarzt.
Wie Rattengift wirkt
Ich musste mich notgedrungen vor wenigen Jahren mal mit der Wirkungsweise von Rattengift beschäftigen.
Ich habe mir vom Fachmann erklären lassen, dass die ausgelegten Köder nicht sofort wirken sollen.
Denn die Ratten selbst sind keine dummen Tiere: Frisst eine der Ratten und leidet danach unter Symptomen, würde der Rattenfamilienrest die Köder meiden und auf diesen Trick nicht hereinfallen.
Um den Braten nicht zu riechen, frisst also Ratte Nummer Eins vom Köder, die anderen schließen sich an.
Danach dauert es etwa 24 Stunden, was natürlich schwanken kann, bis das Mittel im Giftköder wirkt. Idealerweise ist das Mittel so dosiert, dass das Verenden der kontaminierten Ratte erst nach einigen Tagen eintritt.
In dem Gift befinden sich oft Cumarinderivate wie Wulferin, die als Vitamin-K-Antagonist wirken. Das bedeutet, sie hindert die Blutgerinnung daran, zu funktionieren.
Und funktioniert die Blutgerinnung nicht, verblutet das Tier an inneren Blutungen.
Daher ist allerhöchste Vorsicht geboten. Bitte beachte Warnhinweise an beispielsweise Kellertüren und betritt die Räumlichkeiten besser ohne Deinen Hund.
Die adäquate Ersthilfe
Kommt es doch dazu, dass Dein Liebling Rattengift aufnimmt, musst Du augenblicklich den Weg zum Tierarzt auf Dich nehmen. Falls Du insofern in einem solchen Notfall einen kühlen Kopf bewahren kannst, nimm die Verpackung die meist bei gezielt ausgelegten Ködern anbei liegt, mit zum Tierarzt. So kann er genau bestimmen, um welches Gift es sich handelt.
Beim Arzt wird Deinem Vierbeiner eine Injektion verabreicht die bewirkt, dass er sich erbricht und damit den Köder wieder herauswürgt.
Danach wird Dein Tierarzt Dir weiterhin Vitamin-K-Spritzen rezeptieren, die Dein Hund vermutlich noch einige Wochen lang bekommen muss.
Ich habe nicht gesehen ob mein Hund den Köder aufnahm
Ganz klar: Im Zweifel solltest Du Deinen Hund beim Tierarzt vorstellen und Deine Vermutung dort kundtun.
Die Symptome einer derartigen Vergiftung können Unruhe und Krämpfe sein, vor allem in den Beinen und dem Gesicht. Atembeschwerden treten auf, bis zum Atemstillstand. Auch Erbrechen kann eintreten, da ja auch bei Vergiftungen der Körper sich dagegen wehrt.
In unserer Gegend werden bewusst Giftköder ausgelegt. Was kann ich tun?
Leider ist es so, so schlimm es klingt, dass oft mutwillig irgendwelche Giftköder ausgelegt werden, um Hunden zu schaden.
Diese Straftat reicht von in öffentlichen Parks ausgelegten Ködern bis dahin, dass sogar manipulierte Knochen und Fleisch in die Vorgärten geworfen werden.
Wenn Du Deinem Hund im Hof, im Garten oder irgendwo draußen und somit zugänglich, Freigang ermöglichst, suche bitte zunächst die Wiese ab.
Manche Hundehalter greifen aus Angst sogar zur Maulkorb.
Im Zweifelsfall, wenn solche schlimmen und menschenverachtenden Taten in Deiner Region akut vorkommen, solltest DU darüber nachdenken, zu seinem besten Deinen Hund um den alleinigen Freigang doch zunächst zu beschneiden und ihn ausschließlich mit Dir am anderen Ende der Leine nach draußen zu lassen und darüber hinaus das Haus bzw. Deine Wohnung als sein aktuelles Domizil zu erklären.
Foto © Jochen Binikowski – Fotolia.com
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