Wenn wir Menschen uns die Mundwinkel lecken dann vermutlich, weil gerade ausgesprochen leckeres Essen vor uns auf dem Tisch steht. Doch Hunde tun das auch, nur ist das ein völlig anderes Signal. Womöglich hast Du das bei Deinem Vierbeiner bereits beobachtet und Dich gefragt, wieso er oder sie das tut. Appetit? Oder ist der Liebling gar krank? Manche Hundebesitzer sind auch der Meinung, je nach Rasse, ihr Hund könne lächeln oder grinsen. Viele Eigenarten unserer Hunde sind für uns bekannt und eindeutig: Zittern bedeutet Angst, ebenso wie das Einklemmen der Rute. Sich abducken bedeutet Unterwerfung und das Ohrenanlegen zeigt Unbehagen. Aufgestellte Ohren zeigen, dass das Tier sehr aufmerksam ist und vielleicht gerade auf etwas „lauert“, Zähnefletschen kann auch im Spiel mal vorkommen, aber auch hier gilt es, das genau einordnen zu können. Damit Du Deinen Schatz gut verstehen kannst, habe ich mich mit seinem Signal des Lefzenleckens für Dich beschäftigt.
Wann leckt der Hund sich die Maulwinkel?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wann Dein Hund sich die Lefzen lecken wird. Ist es noch ein kleiner Welpe, wird er sich das Maul lecken, um zum Fressen aufzufordern. Bei erwachsenen Vierbeinern geht es oft um Beschwichtigung. Auch zur Begrüßung werden die Maulwinkel schnell mal geleckt. Diese Spannungslösung kann einhergehen mit Abducken und auch dem Verlieren von Urin. Das hat damit zu tun, dass Dein Schatz sich sozusagen ganz klein machen will.
Was will er Dir mit diesem Verhalten sagen?
Generell ist dieser Ritus eher als Bekennung von Unterwerfung zu werten. Dein Hund will damit Konflikte abschwächen. Daher wirst Du dieses Verhalten bei Deinem Tier besonders dann feststellen, wenn Du schimpfst oder er in einer brenzligen Situation mit Artgenossen ist, in der es zu einer Rauferei kommen könnte.
Beim Welpen hingegen wird eher Futter erbettelt.
Solltest Du dagegen etwas tun und wenn ja – was?
Du solltest das Lecken der Lefzen Deines Hundes schlicht als Beschwichtigungsgeste wahrnehmen. Dagegen tun solltest und könntest Du nichts. Allerdings kannst Du etwas gegen Situationen tun, in denen Dein Hund gestresst und unsicher ist – denn genau das bedeutet dieses Verhalten zugleich. Irgendetwas ist ihm dann gerade unangenehm und Du solltest differenzieren können, ob Du ihm jetzt helfen kannst: Konflikte mit anderen Hunden kann Dein Fellkind sicherlich ganz allein lösen. Es gibt eben immer mal Platz-Gerangel.
Wenn Dein Hund übrigens einem anderen Hund über die Lippen leckt, kommt das einem Küsschen gleich und hat nichts mit Stress zu tun.
Auch nach beispielsweise einer Kastration kann es plötzlich zu diesem Verhalten kommen. Das könnte ein für Dich irritierender Moment sein. Der Hormonhaushalt Deines Hundes verändert sich nun eben und so werden aus zuvor frechen, dreisten Hunden, die gern zur Rudelspitze gehören wollen, eher ruhigere und verhältnismäßig unterwürfige Tiere.
Foto © Sabine Löffler – Fotolia.com
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