Ich bin manchmal etwas erschrocken darüber, was die Haustiere in unserem Land so zu fressen bekommen. Lieblos ausgewähltes Dosenfutter landet en masse in den deutschen Einkaufskörben. Allerdings schränke ich das sehr gern sofort wieder ein, denn es gibt auch ausgesprochen vielen Hundehalter, die sich mit der Ernährung ihrer Lieblinge so richtig Mühe geben. Leider gibt es auch jede Menge Fellkinder, die normales Hundefutter gar nicht vertragen, Allergien werden nicht nur bei uns Menschen immer mehr. Dann gibt es noch die Barf-Fraktion. Also die, die ausschließlich Rohkosten und rohes Fleisch verfüttern. Auch kann kombiniert werden. Wichtig ist, dass es dem Tier bekommt. Und wenn es dann auch noch richtig gut schmeckt – umso besser!
Gründe dafür, selbst zu kochen
Permanenter Futterwechsel ist für die Darmflora und die Verdauung Deines Hundes insgesamt nicht gut. Hier kommt es zu akuten bis dauerhaften Stoffwechselstörungen, sodass ein Hund ganz schnell sehr dankbar für selbstgekochtes Hundefutter ist.
Selbstverständlich gibt es keinen dringlichen Grund, einen Hund an selbstgekochtes Hundefutter zu gewöhnen, wenn er Nass- und Trockenfutter sowieso schon prima verträgt. Doch ist das nicht der Fall, sollte man sich die Arbeit schon machen, etwas Reis und Pute zu kochen beispielsweise. Genau für dieses Gericht war unser alter Leo (ein 13-jähriger, am Ende blinder und gehörloser Mischlingshund) ausgesprochen dankbar, denn er hatte beinahe keine Zähne mehr im hohen Alter.
Welche Erkrankungen erfordern das?
Diabetes beim Hund kann problematisch sein. Die Tiere trinken häufig sehr viel und sind schnell verschwitzt und lethargisch.
Tiere, die mit dem Gebiss Schwierigkeiten haben, werden bei einem schlechten Zahnstatus kaum an Knochen herumkauen können. Auch Trockenfutter gehört eingeweicht bei Vierbeinern ganz ohne Zähne beispielsweise.
Allergien kommen leider mittlerweile oft vor bei Hunden. Oft reagieren sie über die Haut auf Bestandteile im Futter, leiden unter Schuppenflechte und mitunter schlimmem Juckreiz oder kratzen sich sogar die Haut richtig auf.
Fertigfuttersorten sind oft mit jeder Menge Konservierungsstoffen und Zusätzen angereichert, was eben nicht alle Tiere vertragen. Es kann zu Durchfällen und auch Erbrechen kommen.
Ist das nicht zu viel des Guten?
Das kommt ganz darauf an, ob Du es als dekadent oder übertrieben empfindest, wenn der Hund auf diese Weise verwöhnt wird. Ich persönlich empfinde das als liebevolle Geste dem Hund gegenüber und als schlichte Fürsorge. Jedenfalls dann, wenn es entweder aus gesundheitlichen Gründen erforderlich oder vorteilhaft ist oder aber eben nur, um mal etwas Besonderes aufzutischen.
Aber ist das dem Hund nicht egal?
Vermutlich schon, denn ihm oder ihr ist es nur wichtig, dass es Futter gibt und dass es eben von Dir kommt. Das allein reicht einem so treuen Tier, um sich zu freuen wie verrückt.
Aber seinem Bauch ist das vielleicht nicht egal, welche Sorte Futter es gibt.
Was genau kann ich da denn kochen?
Die Zutaten sollte variieren: Sowohl Fleisch (natürlich), als auch Fisch, Eier und Milchprodukte sind ausdrücklich erlaubt. Auch Getreide und Hülsenfrüchte können auf dem Speiseplan stehen. In Gemüse und Obst stecken wichtig Ballaststoffe, die für die Verdauung des Hundes unabdingbar sind.
An dieser Stelle bitte ich ausdrücklich darum, diesen Artikel nicht als Freibrief für die Resteessensverwertung zu benutzen! Ein Hund ist kein Müllschlucker, um das mal ganz deutlich zu sagen.
Die herzlichen und treuen Vierbeiner brauchen Gemüse in geraspelter Form oder eben püriert, beim Fleisch sollte es sich um Innereien handeln wie Nierchen oder Leber, das Fleisch sollte vom Geflügel, Pferd, Schaf oder Rind stammen. Bei Eiern darf auch das Eigelb ausdrücklich verwendet werden.
Beim Fisch gehören alle Gräten entfernt, er liefert wertvolles Eiweiß. Solltest Du auch Milchprodukte verabreichen achte bitte darauf, ob Dein Liebling auch wirklich Laktose verträgt. Wenn ja: Hüttenkäse kommt fast immer richtig gut an, aber auch Quark und Dickmilch kannst Du geben.
Außerdem würde ich Haferflocken oder eben Reis untermischen. Bei Erbsen und Bohnen solltest Du ganz vorsichtig dosieren und die Hülsenfrüchte zuvor kleindrücken. Ich habe oft beobachtet, dass besonders Möhren gern gegessen werden von den Vierbeinern und auch Äpfel. Wenn Obst und Gemüse nicht gerade zerkocht werden, sind sie zudem reich an Vitaminen.
Ab und an ein Esslöffelchen Olivenöl hilft Deinem Hund bei der Verdauung und macht sein Fell herrlich glänzend.
Was muss ich meiden?
Salz und andere Gewürze gehören gar nicht in Hundefutter, auch keine Zitrusfrüchte, alles was scharf ist, ist verboten. Auch Avocado geht gar nicht. Zwiebel, Knobi, Porree und allgemein Lauch gehören fernab des Napfes.
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