Tierkrankenversicherung – Was gibt es zu beachten?

Tierkrankenversicherung – Was gibt es zu beachten?

Das Geschäft mit der Tiergesundheit boomt seit Beginn der Pandemie. Viele Menschen, die im Homeoffice sind und durch die Beschränkungen mehr Freizeit gefunden haben, haben sich in den letzten zwei Jahren Haustiere angeschafft. Zeitgleich entwickeln sich die Diagnosemöglichkeiten für Tiere immer mehr. Aber mit den modernen Methoden steigen auch die Kosten.

Um die Kosten von Tierarztbesuchen und Unfall-OPs tragen zu können, sollte man sich als Tierarztbesitzer mit den Möglichkeiten von Krankenversicherungen für die Haustiere beschäftigen. Hier sind die wichtigen Infos.

Mögliche Tierarztkosten

Typische Behandlungen, die häufiger auf Tierhalter zukommen, sind:

  • Kastration
  • Gesundheitskontrollen
  • Blut- oder Harntests, vor allem bei älteren Tieren
  • Impfungen
  • Entwurmung
  • Floh- und Zeckenprophylaxe
  • Wundversorgung und Kontrolle

Operationen unter Vollnarkose können für verschiedenste Leiden stattfinden, zum Beispiel Knochenbrüche, Kreuzbandrisse, Tumorentfernung und Augenoperationen.

Auch der Einsatz von Diagnosegeräten für Ultraschall und Röntgen schlägt in die Kosten. Man muss auch beachten, dass Notfalltermine an Wochenenden oder an Abenden grundsätzlich deutlich teurer sind.

Zwei Arten der Tierkrankenversicherung

Es gibt zwei Arten von Tierkrankenversicherungen.

  • Die Tierkrankenversicherung
  • Die Tier-OP-Versicherung

Während eine nur Operationen übernimmt, deckt die andere die Kosten von Tierarztbehandlungen. Wie viele das sind, hängt von dem Angebot der Versicherung ab. Ein Vollschutz ist teuer und rechnet sich nicht unbedingt für jeden Besitzer. Das Ziel ist es also eine günstige und gute Tierkrankenversicherung zu finden, die nicht zu viel kostet, aber gute Leistungen bringt.

Krankenversicherung mit Vollschutz

Die Tierkrankenversicherung übernimmt die Kosten von Diagnostik bis zu Medikamenten und kleineren Behandlungen in der Tierarztpraxis. Da die Tierbesitzer in jedem Fall Gebrauch von den Versicherungsleistungen machen werden, sind die Beiträge hier vergleichsweise hoch. Wer überlegt sich eine Krankenversicherung für Tiere zu besorgen, sollte deshalb gut ausrechnen, wie viele Tierarztkosten realistisch gesehen entstehen werden und ob sich die Kosten für die Versicherung überhaupt lohnen.

OP-Versicherung

Die meisten OP-Versicherungen übernehmen nur medizinisch notwendige Operationen, die also ungeplant entstanden sind. Operationen, für die man sich selbst entscheidet, wie beispielsweise eine Kastration, werden oft nicht gedeckt. Auch Folgekosten werden übernommen. Von den regulären Tierarztbehandlungen grenzt sich die Versicherung ab, indem sie nur Operationen übernimmt, die unter Vollnarkose stattfinden. Das Reinigen und Nähen einer Wunde gehört also nicht dazu.

Eine Operation und dazugehörige Behandlungen können hohe Kosten verursachen, die viele Tierhalter auf einen Schlag nicht leicht leisten können. Auch wenn die Zahlungen oft in Raten angeboten werden, lohnt es sich stattdessen eine OP-Versicherung zu haben. Die Zahlungen für die OP-Versicherung sind im Vergleich gering. Dafür ist es möglich, dass nie von der Versicherung Gebrauch gemacht werden muss.

Ältere Tiere oder Tiere mit Krankheitsgeschichte werden aber oft nicht aufgenommen oder benötigen höhere Beiträge.

Was macht eine gute Tierkrankenversicherung aus?

Eine gute Tierkrankenversicherung braucht eine gute Balance zwischen Beitragshöhen und Leistungsumfang. Eine günstige Versicherung bringt nichts, wenn man dafür einen zu hohen Eigenanteil übernehmen muss. Zeichen einer guten Versicherung sind:

  • Kostenübernahme | Tierärzte folgen einer Gebührenordnung für die Kosten ihrer Behandlungen. Die Versicherung sollte bereits ab dem 1. Lebensjahr des Tiers 80 % bis 100 % der dort angegebenen Kosten erstatten.
  • Versicherungssumme | Wenn das Tier eine akute Behandlung braucht oder eine Operation ansteht, können sie Tierhalter mehrere hundert bis tausend Euro im Jahr kosten. Die Versicherungssumme sollte diese Kosten zufriedenstellend abdecken und keine dauerhafte Höchstgrenze haben. 5.000 € Jahresleistung sind ein guter Rahmen, wenn eine Begrenzung existiert.
  • Freie Arztwahl | Die Versicherung sollte keine Einschränkungen auf bestimmte Vertragstierärzte verlangen.
  • Selbstbeteiligung | Eine Selbstbeteiligung von 20 % ist nicht selten und auch nicht negativ, denn sie können den Regelbeitrag senken.
  • Ausgeschlossene Behandlungen | Vorsorgeuntersuchungen, Kastrationen und Behandlungen, die aufgrund einer rassebedingten, angeborenen Schwäche anfallen, werden von vielen Versicherungen konsequent nicht übernommen. Manche übernehmen dafür Teilkosten.
  • Internationaler Krankenschutz | Viele gute Verträge haben ohne Aufpreis einen Krankenschutz, der auch im Ausland gilt.
  • Transaktion von Erstattungen | Wer selbst nicht viel Geld auf einmal vorlegen kann, sollte auf eine Versicherung achten, die im Voraus zahlt oder direkt mit dem Arzt abrechnet.
  • Kündigungsfrist | Verträge mit längeren Kündigungsfristen haben oft geringere Beiträge, dafür ist man dann gebunden. Keine Frist oder 4 Monate sind eine gute Dauer, wenn sich die Kostenreduktion durch lange Fristen nicht rechnet. Bei Tod und erhöhten Beiträgen hat man immer ein Sonderkündigungsrecht.

Bei der Suche nach einer Versicherung sollte man ausarbeiten, auf welche dieser Leistungen man nicht verzichten möchte. Mit diesem Ausschlussverfahren kann man leicht ausrechnen, was die günstigste Lösung ist, die dennoch alle gewünschten Bereiche abdeckt.

Kosten einer Tierkrankenversicherung

Wie teuer die Versicherung wird, hängt von der Tierart, Rasse, Alter und dem gesundheitlichen Zustand des versicherten Tieres ab. Für eine junge und gesunde Rassehündin (Beagle) können die Kosten je nach Versicherungsumfang mit einer 3-Jahres-Laufzeit jährlich zwischen 300 € bis 800 € liegen. Eine OP-Versicherung liegt für den gleichen Hund bei 90 € bis 300 €. (Quelle: Vergleich durch rs-versicherungsmakler.de)

Fazit

Eine Tierkrankenversicherung kann die Kosten von Tierarztbesuchen und Operationen übernehmen. Bei häufigen Behandlungen lohnt es sich, sich mit dem Abschluss einer Krankenversicherung zu beschäftigen und auszurechnen, ob die Beitragshöhe geringer ist als die notwendigen Tierarztkosten.

Bei Notoperationen, deren Kosten schnell im vierstelligen Bereich liegen, können die Beiträge für eine Tier-OP-Versicherung eine hohe finanzielle Belastung ersparen. Versicherungsmakler und Vergleichsportale helfen dabei, das beste Angebot zu finden.

Über Daniel 326 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?

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