Wenn der Hund im Bett schläft…

Ein Labrador Hund liegt im Bett

Im Grund ist es jedermanns eigene Sache, ob der Hund mit ins Schlafgemach gehört oder nicht. Manche mögen die Wärme, die ein Hund im Bett mit sich bringt. Häufig liegen und dürfen die Hunde nur ans Fußende des Bettes. Wiederrum andere Pfotenfreunde kredenzen dem Lieblings sogar ein eigenes Kissen und sogar ein Kuscheltier. Ich habe heute für euch das Für und Wieder zusammengetragen.

Wieso der Hund oft mit ins Bett darf

Das meistgenannte Argument, wieso der Vierbeiner im Bett gestattet ist, lautet: Als Welpe war er dann eben ruhiger und nun ist es Gewohnheit. Natürlich schätzen auch viele Hundehalter die Wärme, die von dem ca. 38 – 38,5 Grad warmen Hund ausgeht. Und mindestens genauso häufig ist der Hund ein Ersatz für den Partner.

Die Vorteile mit Hund im Bett

  • Du schläfst nicht allein
  • Es ist mitunter gemütlicher
  • Es fühlt sich richtig an
  • Es ist wärmer 🙂
  • Der Platz vom Bett wird bestmöglich ausgenutzt
  • Du bekommst mit, wenn nachts irgendetwas mit dem Hund ist (Übergeben, Durchfall, Magendrehung, Ängste etc.)
  • Es stärkt die Bindung

Die Nachteile mit Hund im Bett

  • Unhygienischer und dreckiger als ohne Hund
  • Mehr Aufwand durch häfigeres Abziehen und Waschen der Bettwäsche
  • Im Sommer erhöhte Zecken-Gefahr
  • Übertragung von Würmern
  • Übertragung von Flöhen
  • Hund könnte schnarchen
  • Nicht jeder Partner akzeptiert den Hund im Bett
  • Unruhige Hunde drehen sich und machen dich wach
  • Hund riechen stärker, Hunde pupsen ohne Scham
  • Fellwechsel und lose Tierhaare im Bett
  • Platzprobleme
  • Eifersucht, wenn plötzlich das Kind im Bett schläft
  • Mögliche Rangordnungsprobleme

Persönliche Einschätzung

Für viele Hundehalter gehört der Hund ins Bett. Man kann es gut finden oder anderer Meinung sein. Am Ende ist das, was in Deutschlands Schlafzimmern passiert letztlich Privatsache. Von der rein objektiven Betrachtung her überwiegen klar die Nachteile. Da Hunde heute jedoch einen sehr hohen Stellenwert innerhalb der Familie genießen, nehmen viele Hundemenschen die Nachteile gerne in Kauf.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die Hygiene darunter nicht leidet. Unser Tipps: 

  • Hund sollte täglich gebürstet werden
  • Hund muss auf Zecken genau untersucht werden
  • Das Bett sollte ein bis zweimal wöchentlich frisch bezogen werden
  • Es empfiehlt sich helle Bettwäsche, um möglicherweise eine abgefallene Zecke oder Verunreinigungen direkt zu erkennen
  • der Hund muss regelmäßig “tierärztlich gewartet” werden, d. h. den Kot auf Würmer untersuchen lassen (bloß keine Wurmkuren auf Verdacht geben – macht die ganze Magen-Darm-Flora kaputt!) sowie den Hund auf andere Ungeziefer (Flöhe, Milben etc.) untersuchen lassen

Zwei weitere wichtige Tipps für die gelingende tierische Bettgemeinschaft sind für mich noch die folgenden beiden Voraussetzungen:

  • Der Hund muss zusätzlich zum Menschenbett noch einen weiteren komfortablen und festen Schlafplatz im Haus haben. Dort kann er sich hin zurückziehen, wenn er seine Ruhe benötigt oder sich Herrchen / Frauchen z.B. aufgrund von Krankheit keinen tierischen Schlafpartner wünscht.
  • Es empfiehlt sich den Hund erst dann ins Bett zu holen, wenn die Rangordnung bereits geklärt ist. So empfindet der Hund das Schlafen im menschlichen Bett immer noch als etwas Besonderes – und nicht selbstverständlich – , lässt sich leichter auf seinen Platz verweisen und empfindet auch eine Nacht im Hundekorb nicht als Bestrafung.

Der Partner muss ebenfalls grünes Licht geben

Es gibt durchaus Beziehungen, in denen der Partner den Hund zwar duldet, aber nicht denselben Bezug und dieselben Gefühle für das Tier aufbringt wie man selbst. Auch das muss man akzeptieren. Wenn sich der Partner strikt gegen den Hund im Bett ausspricht, sollte der eigene Wunsch im Rahmen eines respektvollen Miteinanders hinten anstehen.

Auf Alternativen zurückgreifen

Es gibt auf ein Hundeleben gerechnet genügend Momente die man stattdessen zum Kuscheln, Schmusen und gemeinsamen Dösen nutzen kann. Der Mittagsschlaf auf der Couch, ein Nickerchen im Garten oder eine kleine Auszeit im Hundezimmer. Sofern verfügbar.

Rückerziehung – Dem Hund das Schlafen im Bett abgewöhnen

Eine Meinung kann sich ändern, ein neuer Partner kann in dein Leben treten oder der Hund nimmt als ausgewachsenes Tier plötzlich 3/4 der Liegefläche ein. Es gibt viele Gründe, dem Hund das Schlafen im Bett wieder abgewöhnen zu wollen. Spätestens, wenn dein Hund das Bett gegenüber dir, deinem Partner oder den Kindern verteidigt, solltest du das Heft in die Hand nehmen und eine Veränderung herbeiführen.

Diese kann, je nachdem wie lange und seit wann dein Hund im Bett schlafen durfte, kniffelig werden. Denn wie wir wissen ist der Hund ein spießiges Gewohnheitstier.

Folgende Möglichkeiten zum Abgewöhnen stehen dir zur Verfügung:

  • Das Schlafzimmer wird zugesperrt, wenn du nicht selber darin bist
  • Alternativ deckst du es mit knisternder Abdeckplane zu oder machst es anderwertig unattraktiv
  • Stell deinem Hund zur Übergangszeit einen Hundekorb oder die geliebte Hundedecke neben das Bett
  • Das Kommando “Auf die Ecke” oder “Auf den Platz” solltest du spätestens jetzt anfangen zu üben
  • Wenn dein Hund auf dem Bett liegt, fordere ihn konsequent auf, das Bett zu verlassen
  • … Ohne Abschiedsküsschen und Kuscheln. Er soll einfach nur aus dem Bett
  • Lege dich tagsüber mit Buch ins Bett. Kommt der Hund und macht Anstalten einzusteigen, machst du dich bemerkbar
  • Belohne ihn, wenn er neben dem Bett “Platz” macht ruhig mit einem Leckerchen
  • Schleicht sich dein Hund nachts ins Bett und du wirst wach, bleibe auch zu dieser Tageszeit konsequent und schick ihn auf seinen Platz

Den Grundstein legst du vom ersten gemeinsamen Tag mit deinem Hund an. Auch sind Bestrafungen wie “Heute darfst du nicht ins Bett” absolut sinnlos, da der Hund die Verknüpfung nicht herstellen kann.

Wenn du dich gegen den Hund im Bett entschieden hast, behalte eine klare Linie bei. Dein Hund wird dich genauso liebhaben wie vorher. Die emotionale Überwindung findet allein bei dir im Kopf statt.

Entscheidest du dich für den Hund im Bett noch ein abschließender Tipp: Du brauchst keine Angst haben, dass du deinen Hund im Bett erdrückst oder erstickst. Es ist vergleichbar mit dem Ammenschlaf bei Müttern. Mutter Natur hat hier einen guten Schutzmechanismus eingebaut.

Viele der aufgezählten Nachteile wie Hygiene, Geruch und Geräusche gelten übrigens auch für viele menschliche Bettgesellen 😉  Im grunde ist der gepflegte Hund doch ein sauberes Schweinchen…

Jetzt seid ihr dran. Wie läuft es denn bei euch im Schlafzimmer ab? Bitte in die Kommentare mit euren Gewohnheiten.
Über Daniel 327 Artikel
Bis auf wenige Jahre während meiner Ausbildung habe ich immer mit Hunden zusammen gelebt. Und ohne kann ich mir das Leben auch kaum vorstellen. Geht bestimmt, aber macht das Sinn?

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